Während Flüchtlingskrise im Osten: Knapp 400 Bootsmigranten in Italien aus Seenot gerettet

Während sich an der weißrussisch-polnischen Grenze ein Flüchtlingsdrama abspielt, haben die italienischen Behörden knapp 400 Bootsmigranten vor der Küste Siziliens in Sicherheit gebracht. Das Land ist bei der Lösung der Flüchtlingsfrage weiterhin stark auf EU-Hilfen angewiesen.

Das Fischerboot mit den Menschen an Bord sei in der Nacht zu Mittwoch vor Pozzallo am Südzipfel Siziliens auf Grund gelaufen, wie die Küstenwache und die Feuerwehr mitteilten. Mit mehreren Booten hätten die Einsatzkräfte die Menschen zunächst auf zwei Hafenschlepper und schließlich an Land gebracht.

Vor der sizilianischen Küste wartete am Mittwochnachmittag unterdessen die Hilfsorganisation "SOS Méditerranée" mit mehr als 300 geretteten Migranten an Bord auf die Zuweisung eines sicheren Hafens. Die Crew der "Ocean Viking" versucht seit mehreren Tagen, die Menschen an Land zu bringen. Zwischenzeitlich holte die italienische Küstenwache bereits Menschen aus medizinischen Gründen von dem Schiff.

Die Migranten wollen die EU erreichen, weil sie dort Schutz suchen oder sich ein besseres Leben erhoffen. Italiens Innenministerin Luciana Lamorgese forderte vor knapp einer Woche im Gespräch mit EU-Kommissar Didier Reynders erneut Hilfe von der Europäischen Union bei der Verteilung der Menschen. Bis zum 10. November kamen nach Ministeriumsangaben in diesem Jahr bislang rund 57.300 Migranten mit Booten in Italien an – im Vorjahreszeitraum waren es etwa 30.800.

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(rt/dpa)