Medienbericht: Ursula von der Leyen soll Privatjet für eine Reise von 50 Kilometern genutzt haben

Laut der britischen Zeitung "The Telegraph" nutzte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Privatjet für eine Reise von 50 Kilometern. Dem Bericht zufolge war das nicht das einzige Mal, dass von der Leyen die sogenannten "Lufttaxis" für EU-Beamte für eine Reise vorzog.

Laut einem Bericht der britischen Zeitung The Telegraph (hinter einer Bezahlschranke), soll die Präsidentin der EU-Kommission einen Privatjet genutzt haben, um eine Reise von nur rund 50 Kilometern zu tätigen. Zudem soll sie laut den Recherchen für 18 ihrer 34 Dienstreisen ein Flugzeug genutzt haben, auch wenn es sich zum Teil um kurze Strecken handelte.

Ursula von der Leyen hatte während der diesjährigen Klimakonferenz in Glasgow (COP26) die Staatschefs dazu aufgerufen, im Hinblick auf die Reduzierung der CO2-Emissionen entschlossen und zügig zu handeln:

"Das ist unsere Chance, Geschichte zu schreiben. Mehr noch: Es ist unsere Pflicht zu handeln."

Doch The Telegraph zufolge hat von der Leyen unter anderem zweimal Privatjets für 31-minütige Flüge nach Straßburg gechartert, damit sie und ihr Team an Sitzungen im Europäischen Parlament teilnehmen konnten. Ein Sprecher der Europäischen Kommission erklärte gegenüber der britischen Zeitung, dass der Einsatz von Privatjets dadurch gerechtfertigt sei, dass es manchmal "keine Alternative" gebe.

"Viele dieser Reisen können nicht mit kommerziellen Flügen durchgeführt werden", so der Sprecher. Nach den EU-Vorschriften dürfen hochrangige Brüsseler Beamte "Lufttaxis" benutzen, wenn es keine praktikable kommerzielle Alternative gibt und terminliche Zwänge oder Sicherheitseinschränkungen ein solches Vorgehen erfordern.

Laut Studien stoßen Privatjets pro Passagierkilometer bis zu zehnmal mehr CO₂ aus als kommerzielle Flüge und etwa das 50-Fache einer Zugfahrt.

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