Europäische Kommission: Russland manipuliert Gaspreise nicht
Frans Timmermans, der stellvertretende Leiter der Europäischen Kommission, hat in einem Interview mit dem bulgarischen Fernsehsender bTV mitgeteilt, dass Russland die langfristigen Verträge über Gaslieferungen in die EU in vollem Umfang einhält und den Markt nicht manipuliert.
Er beschrieb die Situation auf dem Gasmarkt als einen perfekten Sturm und wies darauf hin, dass die Nachfrage nach dieser Ressource weltweit gestiegen ist. Timmermans sagte:
"Die weltweite Nachfrage nach Gas ist enorm. Es gibt Probleme in China und Russland versucht, auch dorthin so viel Gas wie möglich zu liefern. Es gibt jedoch keinen Grund zu der Annahme, dass Russland den Gasmarkt manipuliert."
Timmermans ging auch auf die Frage einer vorzeitigen Inbetriebnahme von Nord Stream 2 ein. Ihm zufolge hängt die Genehmigung von Nord Stream 2 vollständig von den deutschen Behörden ab, die sicherstellen wollen, dass der Betrieb sicher ist.
Der stellvertretende Leiter der Europäischen Kommission sagte, Brüssel erwarte, dass die Gaspreise Anfang kommenden Jahres sinken werden. Die Kohleverstromung habe keine Zukunft, aber Erdgas und langfristig auch die Kernenergie hätten viel bessere Aussichten.
Am 13. Oktober hatte die Europäische Kommission erklärt, dass der derzeitige Anstieg der Strompreise in erster Linie auf die weltweite Gasnachfrage zurückzuführen ist, die mit der Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung zunimmt. Gleichzeitig, so die EU-Kommission, habe es keine spürbare Zunahme des Angebots gegeben. Die Gaslieferungen aus Russland in die EU seien geringer als erwartet, da Gazprom zwar langfristige Verträge erfülle, aber nur wenig oder keine zusätzlichen Lieferungen anbiete. Die Europäische Kommission stellte fest:
"Durch die verzögerte Wartung der Infrastruktur während der Pandemie wurden auch die Gaslieferungen aus Russland und von anderen Lieferanten eingeschränkt."
Die Gaspreise in Europa begannen im April zu steigen und erreichten im Herbst Rekordhöhen. Am 6. Oktober lag der Preis für 1.000 Kubikmeter Pipelinegas bei über 1,630 Euro. Wenig später gingen die Notierungen allerdings wieder leicht zurück. Einer der Gründe für den Preisanstieg ist die Verknappung der Gasspeicher in Europa, wo die Reserven ein Zehnjahrestief von 75 Prozent erreicht haben, verglichen mit 94 Prozent im vergangenen Jahr.
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