Europa

Europäischer Gewerkschaftsbund: Drei Millionen EU-Bürger bleiben wegen niedriger Löhne ohne Heizung

Der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) hat errechnet, dass sich knapp drei Millionen Einwohner der Europäischen Union aufgrund niedriger Löhne keine Heizung leisten können. Der EGB stellte zudem fest, dass die Situation durch den starken Anstieg der Strompreise noch weiter verschärft wird.
Europäischer Gewerkschaftsbund: Drei Millionen EU-Bürger bleiben wegen niedriger Löhne ohne HeizungQuelle: Gettyimages.ru © Ulf Mauder

Fast drei Millionen Einwohner der Europäischen Union können es sich aufgrund niedriger Löhne nicht leisten, ihre Häuser zu heizen. Die hohen Kosten für Wärme und die steigenden Strompreisen verschlimmern die Situation noch zusätzlich. Das geht aus der Botschaft des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) hervor. Die Organisation erklärte:

"Niedrige Löhne bedeuten, dass fast drei Millionen Menschen es sich nicht leisten können, ihre Häuser zu heizen, obwohl sie arbeiten. Dies zeigt die Analyse von Daten aus der Europäischen Union."

In den letzten zehn Jahren hat sich die Situation in zehn EU-Ländern verschlechtert. Der EGB wies darauf hin, dass wegen des Anstiegs der Strompreise in Europa die Gefahr bestehe, dass noch mehr arbeitende Menschen in Energiearmut gestürzt werden. Die steigenden Energiekosten machten Tarifmaßnahmen seitens der EU noch dringlicher, so die Organisation.

Der höchste Prozentsatz an erwerbstätigen Armen, die sich keine Heizung leisten können, finde sich in Zypern (45,6 Prozent), Bulgarien (42,8 Prozent) und Litauen (34,5 Prozent), in Portugal (30,6 Prozent) und Griechenland (28,7 Prozent) sowie in Italien (26,1 Prozent).

Der Europäische Gewerkschaftsbund forderte das Europäische Parlament nun auf, die Arbeitnehmer gegen Energiearmut zu wappnen. Es solle in dem Entwurf einer EU-Mindestlohnrichtlinie eine Schwelle des Anstands einführen, die sicherstellt, dass die gesetzlichen Mindestlöhne einen menschenwürdigen Lebensstandard garantieren. Die stellvertretende EGB-Generalsekretärin Esther Lynch erklärte:

"Es gibt Millionen von Niedriglohnarbeitern in Europa, die sich trotz Vollzeitbeschäftigung entscheiden müssen, ob sie ihr Zuhause heizen, ihre Familie richtig ernähren oder die Miete zahlen müssen. Das ist inakzeptabel und verfehlt den Sinn eines Mindestlohns."

"Leider führen steigende Energiepreise dazu, dass in diesem Winter noch mehr Menschen von einem langen Tag oder einer langen Arbeit in ein kaltes Zuhause zurückkehren und ihre Kinder die Hausaufgaben in der Kälte machen werden."

Letzte Woche überstiegen die Kosten für 1.000 Kubikmeter Gas im Futures-Handel von ICE Futures 810 Euro. Damit wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Laut Analysten ist dieser Anstieg auf die stetige Nachfrage nach Erdgas bei geringer Auslastung der europäischen Speicher zurückzuführen.

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