Angebliche Spionage für Russland: Schweden verurteilt 47-jährigen Mann zu Haftstrafe

Ein schwedisches Gericht hat am Mittwoch einen 47-jährigen Mann zu drei Jahren Haft verurteilt. Er soll von 2017 bis 2019 Geheiminformationen über die Lkw-Hersteller Volvo und Scania an einen russischen Geheimdienstoffizier verkauft haben, der unter diplomatischem Deckmantel arbeitete.

Das Bezirksgericht von Göteborg kam zu dem Schluss, dass der Angeklagte Daten, die ein Betriebsgeheimnis des Lastwagenherstellers Scania darstellen, kopiert und auf einem USB-Stick an einen russischen Geheimdienstmitarbeiter übermittelt hatte.

Laut Gericht muss für eine Verurteilung nachgewiesen werden, dass die Sicherheit des schwedischen Staates durch die Handlungen des Mannes Schaden nehmen könnte, wenn die bereitgestellten Informationen anderen Ländern zugutekommen. Von Anklagepunkten zu einem ähnlichen Vorgehen beim Autoproduzenten Volvo Cars wurde der Mann, der die Anschuldigungen bestritt, jedoch freigesprochen.

Der Angeklagte soll im Jahr 2016 einen russischen Diplomaten kennengelernt und von ihm regelmäßig Bargeld erhalten haben. Er wurde im Februar 2019 in einem Restaurant im Zentrum von Stockholm festgenommen, nachdem er 27.800 schwedische Kronen (2.740 Euro) entgegengenommen hatte. 

Der 47-Jährige ist der erste Bürger seit 18 Jahren, der in Schweden wegen Spionage angeklagt wurde. Der Anwalt des Mannes sagte, er werde Berufung einlegen.

Mehr zum Thema - Russland: FSB nimmt Ukrainer fest, der russische Waffen ausspionierte