Wegen angeblicher Spionage für Russland: Britischer Staatsbürger in Deutschland festgenommen

Die Bundesanwaltschaft hat einen Mitarbeiter der britischen Botschaft in Berlin festnehmen lassen. Ihm wird "geheimdienstliche Agententätigkeit" vorgeworfen. Er soll einem russischen Geheimdienst gegen Geld dienstliche Dokumente verschafft haben.

Ein Staatsbürger des Vereinigten Königreichs ist am Dienstag in Potsdam wegen des Verdachts der Spionage für Russland festgenommen worden. Das gab die Bundesstaatsanwaltschaft am Mittwoch bekannt. Seine Wohnung und sein Arbeitsplatz wurden durchsucht.

Ihm wird vorgeworfen, seit mindestens November letzten Jahres für Russland Spionage betrieben zu haben. Bis zu seiner Verhaftung habe der Beschuldigte als ein lokaler Mitarbeiter der britischen Botschaft in Berlin gearbeitet.

Er soll laut der Staatsanwaltschaft mindestens einmal dienstliche Dokumente an einen Vertreter eines russischen Geheimdienstes weitergereicht haben. In einer Mitteilung der Behörde heißt es:

"Bei mindestens einer Gelegenheit übermittelte er Dokumente, die er im Zuge seiner beruflichen Tätigkeit erlangt hatte, an einen Vertreter eines russischen Nachrichtendienstes."

Im Gegenzug für seine Informationen habe er Geld erhalten. Wie hoch die angeblichen Zahlungen ausfielen, erklärte die Staatsanwaltschaft nicht.

Die Festnahme sei das Ergebnis gemeinsamer Ermittlungen deutscher und britischer Behörden, heißt es weiter in einer Mitteilung. Der britische Staatsangehörige David S. sei demnach bereits gestern (10. August) festgenommen worden. Er soll im Laufe des heutigen Tages dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.

Die russische Botschaft in Deutschland verfügt nach eigenen Angaben bislang über keine offiziellen Informationen. Die diplomatische Vertretung kommentiere keine Medienberichte in diesem Zusammenhang.

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