Europa

Tropfen im Ozean: Island nimmt Anlage zum Deponieren von CO₂ aus der Atmosphäre in Betrieb

Die weltweit größte Anlage zum Absaugen und Deponieren von Kohlendioxid aus der Luft wurde in Island in Betrieb genommen. Sie soll jährlich 4.000 Tonnen CO₂ der Atmosphäre entziehen und im Boden mineralisieren. Diese Menge entspricht allerdings weniger als 5 Promille der Emission nur eines Kohlekraftwerks.
Tropfen im Ozean: Island nimmt Anlage zum Deponieren von CO₂ aus der Atmosphäre in BetriebQuelle: www.globallookpress.com © Jens Büttner/ZB

In Island wurde eine Anlage des Projekts CarbFix in Betrieb genommen, die Kohlendioxid aus der Atmosphäre filtert und im Boden zur  Mineralisierung und damit Deponierung lagert.

Nach dem isländischen Wort "orka" für "Energie" nutzt die Anlage Orca die sogenannte Direct Air Capture-Technologie (DAC). Damit wird Kohlendioxid direkt aus der Atmosphäre abgeschieden und anschließend gespeichert oder auf andere Weise verarbeitet. Das Gas kann beispielsweise auch zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen oder kohlensäurehaltigen Getränken verwendet werden.

Orca soll jährlich 4.000 Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre entfernen. Die Gesamtkapazitäten von allen DAC-Anlagen der Welt betrugen im Jahr 2020 etwa 9.000 Tonnen. Dies entspricht allerdings lediglich einem Prozent der jährlichen Emissionen von nur einem einzigen Kohlekraftwerk. Jedoch wurden die globalen Kohlendioxidemissionen im Jahr 2020 auf 31,5 Milliarden Tonnen abgeschätzt.

Ein weiterer Nachteil der angewandten Technologie besteht nach Angaben von Bloomberg  im Verbrauch vom großen Mengen an Süßwasser. Jede Tonne CO₂ wird in 27 Tonnen Süßwasser gelöst. Die Nachrichtenagentur verweist darauf, dass es schwerfallen dürfte, weltweit eine andere Region außerhalb Islands zu finden, die für den Bau der DAC-Anlagen ausreichend Süßwasserressourcen bietet.

Zudem ist der Bau der Anlagen mit dieser Technologie zu teuer. Die Errichtung der CarbFix-Anlage Orca soll bis zu 15 Millionen Dollar gekostet haben. 

Der Mitbegründer des schweizerischen Unternehmens Climeworks Jan Wurzbacher, das in der Kooperation mit dem isländischen Projekt CarbFix die Anlage gebaut hatte, räumte ein, dass Orca in erster Linie zeigen sollte, dass die Technologie im Prinzip funktioniert. CarbFix will in der Zukunft die Technologie so anpassen, dass möglichst auch Meerwasser verwendet werden könne.

Climeworks finanziert sich neben Investitionen großer Unternehmen teilweise durch den Verkauf von CO₂-Zertifikaten als Kompensationen für Kohlendioxid-Ausstoß. Die Emission von einer Tonne Kohlendioxid kostet für verursachende Unternehmen etwa 600 Dollar.

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