Bald im russischen Sold? Moskauer Abgeordneter spekuliert über Merkels Zukunft
Der Vorsitzende der Liberal-Demokratischen Partei Russlands (LDPR) hat nach dem Besuch von Angela Merkel am 20. August in Moskau darüber spekuliert, dass die Bundeskanzlerin nach dem Ende ihrer vierten Amtszeit ein Arbeitsangebot in Russland bekommen könnte. Der russische Politiker bezeichnete in einem Interview für den Radiosender Komsomolskaja Prawda die Stippvisite der CDU-Politikerin als eine herkömmliche Protokollveranstaltung.
"Jeder Präsident oder Kanzler versucht kurz vor dem Ende seiner Amtszeit, jene Länder zu besuchen, mit denen er viel gearbeitet hat und die für sein Land sehr wichtig sind."
Schirinowski betonte, dass Russland für Deutschland eine besondere Bedeutung habe. Er erinnerte dabei an die Rolle der UdSSR im Zweiten Weltkrieg. Ferner wies der LDPR-Politiker darauf hin, dass Merkel in der DDR aufgewachsen war und dort studiert hatte. Die amtierende Bundeskanzlerin könne ein bisschen Russisch und wolle zeigen, dass Russland ein Teil Europas sei.
"Sie verlässt das Amt. Im September endet ihre Amtszeit. Vielleicht wird sie eine Arbeit in Russland bekommen. Schröder – bitte schön. Er bekommt ein saftiges Gehalt und hat dabei eine leichte Arbeit."
Dem russischen Abgeordneten zufolge könnte auch die CDU-Politikerin dem Beispiel des ehemaligen SPD-Bundeskanzlers folgen, um eine gut bezahlte Stelle mit einem "gut klingenden Posten" in Russland zu bekommen.
"Denn in Deutschland und in vielen Ländern Europas fällt es den Beamten schwer, sich so zu bereichern, um dann im Ruhestand gut zu leben."
Wer dort sein Leben lang als Beamter arbeite, habe sehr wenig Möglichkeiten, sich Geld zurückzulegen.
"Laufbursche Putins"? – Altbundeskanzler Gerhard #Schröder verklagt die "Bild" https://t.co/ixVtv8pKDh
— RT DE (@de_rt_com) October 7, 2020
Auf die Frage des Moderators, ob dies nicht etwa ein Verrat sei, antwortete Schirinowski, dass er darin kein Problem sehe. Im Fall von Schröder handele es sich um einen nichtstaatlichen Posten. Dies sei kein Verrat. Dies seien gute, normale Beziehungen.
"Wir führen keinen Krieg gegen Deutschland. Wir sind keine Feinde. Wir haben immer danach gestrebt, unsere Bemühungen zu vereinen."
Wenn es zu einem Bündnis zwischen Berlin und Moskau käme, herrschte weltweit Frieden.
Am 20. August hatte Merkel offenbar zum letzten Mal Russland als Bundeskanzlerin besucht. In der russischen Hauptstadt Moskau verhandelte sie mit Präsident Wladimir Putin. Zur Sprache kamen die Gaspipeline "Nord Stream 2", die Situation in Afghanistan und der Konflikt im Osten der Ukraine.
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