Europa

Nach Rückzug von Schwedens Premier: Finanzministerin als mögliche Nachfolgerin

Bis jetzt wurde Schweden noch nie von einer Frau regiert. Nach der überraschenden Rücktrittserklärung des schwedischen Premierministers Stefan Löfven hat die derzeitige Finanzministerin Magdalena Andersson beste Chancen auf dessen Nachfolge in der sozialdemokratischen Partei und im Regierungsamt. 
Nach Rückzug von Schwedens Premier: Finanzministerin als mögliche NachfolgerinQuelle: www.globallookpress.com © Henrik Montgomery/Tt

In Schweden ist die Sommerpause zu Ende und der schwedische Premierminister Stefan Löfven zieht Konsequenzen aus der Regierungskrise. Löfven hatte am Sonntag bekannt gemacht, er werde beim Parteitag im November von seinem Posten zurücktreten. Für viele kam diese Ankündigung überraschend. 

Angestrebte Lockerungen der Mietpreisbremse hatten eine Regierungskrise ausgelöst. Die Opposition nutzte die Gelegenheit für ein Misstrauensvotum gegen Löfven. Die Schwedendemokraten unter der Führung von Jimmie Åkesson werfen ihm vor, zu wenig gegen die Bandenkriminalität im Land zu unternehmen. Für die rechtskonservativen Schwedendemokraten ist das Nachbarland Dänemark ein Vorbild in seiner strengen Asyl- und Zuwanderungspolitik. 

Zunächst hatte es geheißen, Löfven wolle bis zu den Wahlen im Herbst kommenden Jahres im Amt verbleiben. Am Sonntag aber teilte er überraschend mit: 

"Im Wahlkampf im kommenden Jahr wird eine andere Person die Sozialdemokraten führen. Ich war eigentlich überzeugt davon, dass ich das sein werde und dann das Amt später übergebe. Aber dieser Beschluss ist in der letzten Zeit gereift." 

Einige begrüßten den Schritt Löfvens. Denn seine Partei brauche einen Neuanfang. 

Bald könnten alle nordischen Länder von Frauen regiert werden. Die innenpolitische Kommentatorin des Schwedischen Fernsehens SVT berichtet von einem "internen Druck", dass die Zukunft des skandinavischen Landes weiblich wird: 

"Es gibt einen großen internen Druck, dass die Person eine Frau sein muss, kompetent und den Wählern bekannt. Magdalena Andersson ist die offensichtliche Kandidatin." 

Die besten Chancen auf den Parteivorsitz und möglicherweise auf Löfvens Amt hat die 54 Jahre alte Finanzministerin Magdalena Andersson.

Weitere Kandidaten sind der Innenminister Mikael Damberg, Energieminister Anders Ygeman und Gesundheits- und Sozialministerin Lena Hellengren. Öffentlich hat jedoch kein Sozialdemokrat mitgeteilt, dass er oder sie sich zur Wahl stellen werden. 

Der Ausgang der Wahlen im Herbst 2022 aber bleibt ungewiss. Ob die Sozialdemokraten erneut eine Minderheitsregierung stellen werden können, ist fraglich. Viele hoffen, dass der Wechsel an der Spitze der Partei den Sozialdemokraten zu mehr Zustimmung verhelfen wird, damit sie sich gegen die Schwedendemokraten behaupten können. Die Moderaten, die Christdemokraten und ein Teil der Liberalen haben bereits angekündigt, sie würden mit den Schwedendemokraten zusammenarbeiten wollen. 

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