Europa

Flüchtlingskrise: Polen schließt Grenze zu Weißrussland mit 2,50 Meter hohen Zaun

Polen hat begonnen, an der Grenze zu Weißrussland einen Zaun zu errichten. 900 Soldaten sind damit beauftragt worden. Der Streit mit dem Nachbarland eskaliert seit Tagen. Bereits vor zwei Wochen hatten Litauen und Lettland wegen der Migration aus Weißrussland den Notstand ausgerufen.
Flüchtlingskrise: Polen schließt Grenze zu Weißrussland mit 2,50 Meter hohen ZaunQuelle: Reuters © Grzegorz Dabrowski/Agencja Gazeta/via REUTERS

Unter dem Druck vieler illegal über Weißrussland einreisender Migranten wird Polen den Schutz seiner Grenze zum östlichen Nachbarn verstärken. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak teilte am Montag mit, dass an der 418 Kilometer langen Grenze ein Zaun errichtet wird. Etwa 900 Soldaten der polnischen Armee seien dort im Einsatz.

Der Zaun in Höhe von 2,50 Metern soll Flüchtlinge aus Weißrussland am Grenzübertritt hindern. Seit einer Woche bereits streiten Polen und Weißrussland über eine Gruppe von Migranten aus Afghanistan. 

Nach Angaben des polnischen Grenzschutzes harren 24 Flüchtlinge in der Nähe des Dorfes Usnarz Gorny im Grenzgebiet aus. Laut der Nachrichtenagentur PAP soll es sich um Afghanen handeln. Polnische Grenzer hätten die Flüchtlinge umstellt und den Zugang mit Fahrzeugen blockiert, auf weißrussischer Seite seien bewaffnete Sicherheitskräfte zu sehen.

Am Montag, dem 16. August, warf die weißrussische Regierung Polen vor, sie hätten einen Konflikt an der Grenze angezettelt und die Staatsgrenze von Weißrussland verletzt. Die polnischen Grenzschützer hätten auf polnischem Gebiet 50 Leute eingefangen, die nach Deutschland wollten, so die weißrussische Nachrichtenagentur Belta. Anschließend hätten die Polen diese Gruppe unter Androhung von Waffengewalt auf die weißrussische Seite der Grenze getrieben.

In Polen werden neue bewachte Auffanglager eingerichtet. Zwei dieser Einrichtungen sind in Biala Podlaska und Czerwony Bor im Osten des Landes entstanden, teilte der Chef des Grenzschutzes vergangene Woche mit. Gegenwärtig suche man nach weiteren Standorten.

Nach Angaben des polnischen Innenministeriums versuchten allein im August 2.100 Menschen, illegal die Grenze von Weißrussland nach Polen zu überqueren. Der Grenzschutz habe 1.342 Migranten von einem Grenzübertritt abgehalten. Weitere 758 Menschen seien festgehalten und in geschlossenen Unterkünften untergebracht worden.

Lettland hat in Teilen des Landes den Notstand ausgerufen, nachdem hunderte Migranten aus Weißrussland die Grenze zu Lettland überquert haben. Den Beschluss fasste die Regierung am 10. August. Er gilt bis zum 10. November für mehrere Regionen im Südosten und Süden. Der Nachrichtenagentur BNS zufolge wird der Grenzschutz ermächtigt, illegal aus dem Nachbarland eingereiste Migranten zurückzuschicken. 

In Lettland wurden zu Beginn des Monats August 283 Menschen wegen illegalen Grenzübertritts festgenommen. Mehr als 340 seien es in den vergangenen Monaten insgesamt gewesen. Eine ähnliche Notstandsregelung hat Litauen ebenfalls am 10. August erlassen.

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(rt/dpa)

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