Europa

Französische Regierung untersucht möglichen Angriff durch Pegasus-Spionagesoftware

Paris führt eine Untersuchung durch, die zeigen soll, ob die Smartphones französischer Regierungsvertreter mit der israelischen Spionagesoftware Pegasus infiziert sind. Medienberichten zufolge soll auch das Handy von Präsident Emmanuel Macron betroffen sein.
Französische Regierung untersucht möglichen Angriff durch Pegasus-SpionagesoftwareQuelle: Reuters © Sarah Meyssonnier

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire hat enthüllt, dass französische Behörden der Frage nachgehen, ob die Telefone von Regierungsvertretern mit der Pegasus-Malware infiziert sind. Grund für die Untersuchung seien Berichte, dass führende Politiker der Welt ins Visier der Spionagesoftware aus Israel geraten sind.

In einem Interview am Freitag mit dem Radiosender France Inter räumte Le Maire ein, dass die französischen Ermittler eine Sicherheitsverletzung untersuchen würden, die sogar sein eigenes Telefon betreffen könnte. Er erklärte:

"Wir befinden uns in einer Untersuchungsphase, die auch mein eigenes Gerät betrifft."

Der Minister lehnte es ab, weitere Einzelheiten über die laufenden Ermittlungen zu nennen.

Anfang des Monats wurde bekannt, dass Pegasus, eine von der israelischen Überwachungsfirma NSO Group entwickelte Schadsoftware, weltweit zum Ausspionieren hochrangiger Personen verwendet wurde. Der Vorgang sorgte für Spekulationen, dass der marokkanische Geheimdienst die Spionagesoftware verwendet haben könnte, um mehrere französische Journalisten und den französischen Präsidenten Emmanuel Macron auszuspionieren. Marokko weist alle Anschuldigungen zurück.

Zu dem Skandal kam es, nachdem eine mit NSO verknüpfte Datenbank mit mehr als 50.000 Telefonnummern von Regierungsbeamten, Geschäftsleuten, Mitarbeitern von Nichtregierungsorganisationen und Journalisten aus der ganzen Welt, die als sogenannte Wunschliste für Ziele der Spionagesoftware gilt, dem französischen Medienunternehmen Forbidden Stories und der Menschenrechtsgruppe Amnesty International zugespielt worden war. Berichten zufolge befand sich auch Macrons Handynummer auf der Liste. Eine anschließende forensische Analyse ergab, dass einige der Telefone, deren Nummern in der Datenbank geführt sind, mit der NSO-Malware infiziert worden waren.

In einem Telefonat in der vergangenen Woche forderte Macron vom israelischen Premierminister Naftali Bennett, dafür zu sorgen, dass die israelische Regierung die Angelegenheit ordnungsgemäß untersucht. Macron äußerte Besorgnis darüber, dass sein Telefon und die Telefone der meisten Mitglieder seines Kabinetts mit der Schadsoftware infiziert worden sein könnten.

Das leistungsstarke Spionagetool ermöglicht es den Betreibern, Nachrichten, Fotos und E-Mails von jedem infizierten Gerät abzufangen und heimlich Gespräche aufzuzeichnen.

NSO dementiert die Medienberichte über sein Produkt und beschuldigt Journalisten, unbestätigte Theorien zu verbreiten, die "auf irreführenden Interpretationen von durchgesickerten Daten aus zugänglichen und offenen Basisinformationen beruhen". Das Unternehmen betonte, dass seine Kunden einen gründlichen Überprüfungsprozess durchlaufen und dass Pegasus nur zur Terrorismusbekämpfung oder bei der Untersuchung anderer schwerer Verbrechen zum Einsatz kommt.

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