Europa

Sacharowa: Weißrussische Oppositionsaktivistin Tichanowskaja "von A bis Z" vom Westen finanziert

Die russische Spitzendiplomatin Maria Sacharowa hat erklärt, dass die weißrussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja vollständig vom Westen finanziert werde. Außerdem habe der Westen für sie einen Sonderstatus erfunden, der ihr Treffen auf höchster politischer Ebene ermöglicht.
Sacharowa: Weißrussische Oppositionsaktivistin Tichanowskaja "von A bis Z" vom Westen finanziertQuelle: www.globallookpress.com © www.imago-images.de

Die Aktivitäten der weißrussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja seien vollständig vom Westen finanziert. Das erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa in einem Interview, das am Montag auf dem Youtube-Kanal des regierungskritischen ukrainischen Bloggers Anatoli Scharij veröffentlicht wurde, meldete die russische Nachrichtenagentur TASS.

Mehr zum ThemaLukaschenko, Europas Sphinx: Unberechenbar und im Westen weithin missverstanden

Die russische Diplomatin betonte die Unterschiede in der Haltung des Westens gegenüber Tichanowskaja und Scharij:

"Es gab eine Frage, und vielleicht wird Sharij sie beantworten: Hat der Westen Anatoli jemals ein Treffen im Außenministerium angeboten, oder wurde er von den Präsidenten Litauens, Lettlands oder Estlands eingeladen? Hat ihm eines der baltischen Länder die Möglichkeit gegeben, auf ihren Plattformen zu senden?"

Zudem fragte sie:

"Wurde Sharij übrigens eine Finanzierung angeboten? Denn soweit wir wissen, wird Tichanowskaja von A bis Z finanziert. Das heißt, Unterkunft, Flüge und die entsprechende Infrastruktur – all das muss bezahlt werden."

Obwohl Tichanowskaja keine Berufspolitikerin oder politische Analystin sei, werde ihre politische Tätigkeit von den westlichen Ländern aufmerksam verfolgt, so die russische Diplomatin. Sacharowa erklärte, sie könne sich gar nicht vorstellen, wie viel Geld für diese Pressekonferenzen und Gespräche ausgegeben wird. Sie fügte hinzu.

"Und das alles inmitten der Einschränkungen durch das Coronavirus und so weiter. Ihre Reisen, Touren und pseudooffiziellen Veranstaltungen haben nicht einmal einen Monat lang aufgehört."

Sacharowa zufolge hat der Westen Tichanowskaja sogar einen "Sonderstatus" zuerkannt:

"Sie wird von den Staats- und Regierungschefs empfangen. Sie wird sogar auf offizieller und hoher Ebene bei internationalen Organisationen empfangen, aber nicht als Vertreterin einer NGO oder der Zivilgesellschaft, sondern in einem bestimmten Status, den der Westen für sie erfunden hat."

Der Westen habe nichts dergleichen in Bezug auf den Blogger Scharij getan, obwohl er in den Worten Sacharowas "ein berühmter Oppositionsaktivist der Ukraine" ist. Sie fragte:

"Warum halten es die westlichen Verfechter der Menschenrechte, der Demokratie, des Liberalismus, der Meinungsfreiheit und des Friedens nicht für nötig, irgendwie auf einen bekannten ukrainischen Oppositionellen aufmerksam zu machen?"

Tichanowskaja war am 18. Juli in die Vereinigten Staaten eingereist. Dort traf sie sich in der vergangenen Woche mit der hochrangigen US-Diplomatin Victoria Nuland und dem Berater des US-Außenministeriums Derek Chollet. Auch Außenminister Antony Blinken habe "an einem Teil des Treffens" teilgenommen, hieß es aus Washington.

Nach den weißrussischen Präsidentschaftswahlen vom 9. August 2020 kam es zu landesweiten Demonstrationen. Nach den offiziellen Ergebnissen der Zentralen Wahlkommission hatte der amtierende Präsident Alexander Lukaschenko mit 80,10 Prozent der Stimmen einen klaren Sieg errungen. Seine bedeutendste Konkurrentin, Swetlana Tichanowskaja, war mit 10,12 Prozent der Stimmen auf den zweiten Platz gekommen. Sie weigerte sich jedoch, das Wahlergebnis anzuerkennen, und verließ das Land.

Mehr zum ThemaTichanowskaja ruft zum Machtwechsel in Weißrussland auf: "Mit Bidens Hilfe setzen wir uns durch"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.