EU startet neue kartellrechtliche Untersuchung gegen Google

Brüssel prüft, ob Googles Anzeigengeschäft gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstößt. Das Herzstück der Geschäftstätigkeiten des Unternehmens ist im Fokus der EU-Kommission. Man will feststellen, ob Google Konkurrenten im Online-Werbemarkt behindert.

Die EU-Kommission hat eine neue Untersuchung gegen Google eingeleitet, um zu klären, ob der US-amerikanische Konzern seine eigenen Online-Werbetechnologiedienste begünstigt und damit gegen die Kartellvorschriften der Europäischen Union verstößt. Die Vizepräsidentin der EU-Kommission Margrethe Vestager gab in einer Erklärung bekannt:

"Wir sind besorgt, dass Google es für konkurrierende Online-Werbedienste schwieriger gemacht hat, im sogenannten Ad-Tech-Stack zu konkurrieren."

Vestager merkte an, dass der US-Konzern "auf fast allen Ebenen der Lieferkette für Online-Display-Werbung präsent" sei, da er Daten sammelt, die für gezielte Werbung genutzt werden, Werbeflächen verkauft und auch als Vermittler von Online-Werbung auftritt.

Die EU-Kommission plant, die von Google auferlegten Beschränkungen für den Zugang von Werbetreibenden, Verlagen und weiteren Dritten zu Daten über die Identität und das Verhalten der Nutzer zu prüfen. Die Prüfung reiht sich in eine Liste von Untersuchungen und Bußgeldverfahren ein, die in den vergangenen Jahren in der EU gegen Google und andere Internetdienstleister stattgefunden haben.

Anfang dieses Monats verhängte die französische Wettbewerbsbehörde eine Geldstrafe in Höhe von 220 Millionen Euro gegen Google, da das Unternehmen seine Marktmacht in der Online-Werbebranche missbrauchte. Im März verhängte die EU-Kommission ein Bußgeld in Höhe von 1,49 Milliarden Euro gegen das Unternehmen, weil es gegen kartellrechtliche Vorschriften verstoßen hatte, indem es restriktive Klauseln in Verträgen mit Drittanbieter-Webseites durchsetzte, die Googles Konkurrenten daran hinderten, ihre Suchanzeigen auf diesen Webseiten zu platzieren.

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