Europa

München: Stadtrat und DFB wollen EM-Stadion gegen Ungarn in Regenbogenfarben beleuchten

Aus Protest gegen die vermeintlich homophobe Politik von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán soll das Münchner EM-Stadion auf Wunsch des Stadtrates beim Spiel Deutschland gegen Ungarn in Regenbogenfarben beleuchtet werden.
München: Stadtrat und DFB wollen EM-Stadion gegen Ungarn in Regenbogenfarben beleuchtenQuelle: www.globallookpress.com © Alexander Pohl, via www.imago-im

Der Münchner Stadtrat fordert eine Beleuchtung der EM-Arena für das Spiel von Deutschland gegen Ungarn am Mittwoch in Regenbogenfarben. In einem fraktionsübergreifenden Antrag hieß es:

"Die Landeshauptstadt bekennt sich zu Vielfalt, Toleranz und echter Gleichstellung im Sport und in der ganzen Gesellschaft."

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) solle sich demnach bei der UEFA dafür einsetzen, dass das Münchner Stadion "am Abend des Spiels in Regenbogenfarben leuchtet".

Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland begrüßte die Idee ausdrücklich. LSVD-Bundesvorstand Christian Rudolph, der zugleich erster Ansprechpartner für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt beim DFB ist, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Gerade, weil wir im 'Pride Month' sind. Das wäre ein klares Zeichen." Die Europäische Fußball-Union UEFA sei nun gefordert, "das Vorhaben zu unterstützen".

Der Verband stehe "in engem Austausch mit dem DFB". Rudolph verwies auch auf die Kapitänsbinde in Regenbogenfarben, die Nationaltorwart Manuel Neuer bereits im ersten Vorrundenspiel in München gegen Frankreich (0:1) getragen hatte. Der Bundesvorstand ergänzte:

"Das ist nicht nur eine einmalige Aktion, umso wichtiger ist es, dass es über die EM andauert. Ich weiß, dass die Mannschaft dahintersteht."

Das ungarische Parlament hat am Dienstag ein Gesetz verabschiedet, das die Weitergabe von Inhalten, die Homosexualität oder Geschlechtsumwandlung darstellen oder fördern, an Minderjährige verbietet. Entsprechend laut war die Forderung nach einem "klaren Zeichen" bei der Fußball-EM in Deutschland geworden.

Rudolph resümierte:

"Es macht bei solchen Spielen noch einmal mehr Sinn – es ist wichtig, dass solche Aktionen nicht mehr verboten werden."

Der LSVD richtet am 26. Juni zudem die digitale Demonstration "SportPride 2021" für die "Sichtbarkeit und Unterstützung aller Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen im Sport" aus.

Der Münchner Stadtrat will voraussichtlich in der Vollversammlung am kommenden Mittwoch dem Spieltag über den fraktionsübergreifenden Antrag entscheiden. Nach dem Willen der Stadträte soll das Rathaus mit Regenbogenfahnen beflaggt werden. Dazu heißt es in dem dazugehörigen Antrag:

"Anlässlich des EM-Spiels Deutschland gegen Ungarn ist es der Landeshauptstadt München wichtig, ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit der LGBTI Community in Ungarn zu setzen, die unter der aktuell verschärften homo- und transphoben Gesetzgebung der Ungarischen Regierung zu leiden hat."

Das Spiel gegen Ungarn sei eine Möglichkeit, "die Botschaft zu senden, dass München für eine bunte, vielfältige und tolerante Gesellschaft steht".

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