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Ex-Berater von Boris Johnson: Corona-Handling war Desaster

Der britische Premierminister Boris Johnson soll den Gesundheitsminister während der Lockdowns als "hoffnungslosen Fall" bezeichnet haben. Das geht aus dem persönlichen Austausch mit seinem Ex-Berater Dominic Cummings hervor. Dieser hat seine digitalen Aufzeichnungen öffentlich gemacht.
Ex-Berater von Boris Johnson: Corona-Handling war DesasterQuelle: Reuters © REUTERS/Toby Melville

Der im November 2020 zurückgetretene Top-Berater von Premierminister Boris Johnson, Dominic Cummings, hat am Mittwoch SMS und WhatsApp-Mitteilungen veröffentlicht. Sie stammen aus seinem persönlichen Austausch mit Johnson während der Debatten um das Handling der Corona-Pandemie. Zudem enthalten sie Ablichtungen von Dokumenten aus Sitzungen zu Fragen der Sicherheit, wie CNN berichtet. 

Cummings sagte, er wäre in Zwiespalt über die Veröffentlichung. Doch fühle er sich dazu verpflichtet, da Gesundheitsminister Matt Hancock gefordert hätte, Beweise für seine (Cummings) Darlegungen vor einer Parlamentarischen Kommission im Mai vorzulegen. 

Dominic Cummings war mit dem Amtsantritt von Boris Johnson in 2019 ein zentraler Berater in Downing Street 10. Zuvor spielte er eine herausragende Rolle in der Brexit-Kampagne. Im November 2020 trat er nach heftigen Auseinandersetzungen zurück. CNN bezeichnete ihn als "spaltende Figur".

Im Mai 2021 musste Cummings vor einer Parlamentarischen Kommission auftreten. Nach seiner Einschätzung dort hätte die Regierung in der Bewältigung der Pandemie versagt. Besonders Gesundheitsminister Matt Hancock hätte bei Planungen der Pandemie-Maßnahmen "eine neue Version von Realität" erfunden. Dieser trat jetzt vor der Parlamentarischen Kommission auf und wehrte sich gegen die Darstellungen des Beraters.

In seinen SMS und Blog-Einträgen schrieb Cummings: "Wenn Nummer 10 bereit ist, so gründlich zu lügen wie über Fragen von Leben und Tod im vergangenen Jahr, dann kann man ihr auch jetzt nicht vertrauen, nicht in Fragen von COVID und nicht in anderen grundlegenden Dingen wie Krieg und Frieden".

Unter den Ablichtungen von wechselnden Bemerkungen zwischen dem Premierminister und Cummings sind Äußerungen Johnsons über den Gesundheitsminister Hancock: "Total hoffnungslos!" Und als im April 2020 ein großer Mangel an Schutzausrüstungen wie Masken im Land deutlich wurde: "Was tun wir nur?" Johnson schlug vor, das Handling dem Gesundheitsminister zu entziehen.

Laut Dominic Cummings hatte der Gesundheitsminister versucht, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Testen zu verlagern, nachdem die Mängel in der Versorgung mit Schutzausrüstung und fehlende Betreuungseinrichtungen offensichtlich geworden waren. "Dann wurde das Testen sowie die Verteilung von Impfstoffen aus seinem Zuständigkeitsbereich entfernt, wegen seiner Inkompetenz und Unaufrichtigkeit."

Nach der Veröffentlichung der SMS und der Ablichtungen wurde Premier Johnson von der Presse gefragt, ob diese denn echt sind. Darauf gab Johnson keine Antwort, wie CNN meldete. Sein Sprecher teilte mit, Johnson hat volles Vertrauen zu Gesundheitsminister Hancock.

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