Berliner zum neuen Abhörskandal: "Bei den Amerikanern wird alles unter den Tisch gekehrt"
"Ausspähen unter Freunden geht gar nicht", erklärte Angela Merkel im Jahr 2013, nachdem bekannt wurde, dass ihr Mobiltelefon von der National Security Agency (NSA) abgehört wurde. Konsequenzen folgten freilich keine, auch weil sich herausstellte, dass auch der Bundesnachrichtendienst (BND) in sogenannten "befreundeten" Staaten aktiv war bzw. ist.
Nun stellte sich heraus, dass der dänische Militär- und Auslandsgeheimdienst Forsvarets Efterretningstjeneste (FE) der NSA dabei geholfen haben soll, europäische Politiker auszuspionieren –darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und der jetzige Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. RT DE hat sich in Berlin umgehört und die Menschen nach ihrer Einschätzung der Ereignisse gefragt.
Eine Passantin sagte:
"Ich bin da ganz auf der Seite der Bundeskanzlerin: 'Das geht gar nicht'. Ich bin gespannt, wie wir darauf reagieren."
Ein anderer meint:
"Sanktionen bin ich eigentlich immer dagegen, aber man müsste schon harte Kante zeigen."
Wieder ein anderer findet:
"Ich glaube, dass harte Sanktionen, harte politische Eingriffe nicht zielführend sind. Ich glaube, man muss es diplomatisch regeln, man muss es mit Austausch regeln. Und man muss klare Grenzen aufzeigen. Alles, was innerhalb der EU passiert, sind Angelegenheiten der EU. Und als solche muss die EU dann auch geschlossen dagegen auftreten."
Eine Passantin glaubt, das werde gar keine Folgen haben:
"Die Bundesregierung wird überhaupt nicht reagieren, weil sie ja ihre 'Gut-Freund'- und ihre (…) Wirtschaftskontakte halten muss. Sonst hätten wir ja auch ganz anders reagiert, als Amerika sich gegen Nord Stream [2] bei uns reingemischt hat. Das wird alles nicht passieren. Wir müssen einfach den Mund halten und die Industrieinteressen wahren."
Ein anderer meint, alle Ländern betreiben derlei Spionage, jedoch hätten die USA das größte Budget dafür:
"Sicherlich haben die Russen auch überall was drin, genau wie die anderen Ländern auch (…) Da kannst du angucken, wen du willst. Die werden alle ihren Geheimdienst haben, aber ich denke mal, das meiste Budget und die meisten Ressourcen, die stecken übern großen Teich. Fertig."
Und wieder ein anderer formuliert es so:
"Das ist gang und gäbe. Ich glaube, da müssen wir uns alle nichts vormachen. (…) Das ist bloß immer doof, wenn es rauskommt."
Mehr zum Thema - Nicht für die Öffentlichkeit bestimmt – Regierungssprecher weicht Fragen zur dänischen Spionage aus
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.