Südtirol: Seit 70 Jahren geflutetes Dorf bei Wartungsarbeiten an Speicherkraftwerk wieder freigelegt
Für Wartungsarbeiten wurde das Wasser aus dem Reschensee, auf dessen Grund sich Graun im Vinschgau einst befunden hatte, in den vergangenen Wochen abgelassen, was die Überreste der gefluteten Siedlung sichtbar und sogar teils begehbar machte. Bei manchen Ruinen waren noch die Hauswände oder Treppen zu erahnen, drum herum lagen verrostete Bauteile. Schaulustige veröffentlichten spektakuläre Bilder und Videos der freigelegten architektonischen Landschaft in den sozialen Netzwerken.
Lost village of Curon which inspired the Netflix series of the same name https://t.co/9POPgCnqco ‘emerges’ from Italian lake.Lake Resia, which engulfed the 14th century village of #Curon in 1950, has been temporarily drained to allow maintenance work.https://t.co/mApUSpGjR2pic.twitter.com/c9Rvja922n
— Water Mark 🚰 (@OtayMark) May 18, 2021
Curon come non si era mai vista!Per motivi di manutenzione, hanno semi prosciugato il lago di Resia e sono riaffiorati i resti dell’antico paese ci Curon!❤️Una strana sensazione camminare sulle macerie delle case...#curon#lagodiresia#reschensee#altoadige#südtirolpic.twitter.com/VtZGdSPHoU
— Louise DM 🇮🇹 🌋 (@AvventuraL) May 16, 2021
Vor allem für den Glockenturm der versunkenen alten Pfarrkirche St. Katharina, der direkt aus dem Wasser aufragt, erlangte der Reschensee Bekanntheit. Der denkmalgeschützte Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert blieb bisher zugleich das einzige Zeugnis der seit Jahrzehnten verlassenen Ortschaft und machte den Stausee auch zu einem beliebten Touristenziel. Der ungewöhnliche Ort war außerdem Hauptdrehort der Mystery-Serie "Curon", wie Graun im Vinschgau auf Italienisch heißt, die im vergangenen Jahr auf Netflix erstmals zu sehen war.
Im Sommer 1950 war Graun samt dem Dorf Reschen geflutet worden, um einen Speichersee für ein Wasserkraftwerk zu bilden. Mehr als 160 Häuser wurden damals abgetragen und geflutet und die Dorfbewohner zum Umzug gezwungen. Ersatzweise entstand ein neues gleichnamiges Dorf etwas höher am Hang des Talbodens, das auch bis heute noch existiert. Auch die Pfarrkirche St. Katharina wurde gesprengt. Aus Denkmalschutzgründen beschloss man jedoch, den altertümlichen Kirchenturm aufrechtzuerhalten.
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