Europa

Beim Kirchentag in Frankfurt: NATO-Generalsekretär Stoltenberg setzt auf militärische Abschreckung

Im Rahmen des 3. Ökumenischen Kirchentags hat NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg an einer Online-Diskussion über die internationale Friedenssicherung teilgenommen. Der Norweger äußerte sich dabei zur Notwendigkeit von Druck und Dialog im Verhältnis zu Russland.
Beim Kirchentag in Frankfurt: NATO-Generalsekretär Stoltenberg setzt auf militärische AbschreckungQuelle: AFP © JOHN THYS

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat in einer Online-Diskussion über die internationale Friedenssicherung auf dem 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt die Bedeutung militärischer Abschreckung hervorgehoben.

Je glaubwürdiger die militärische Abschreckung sei, desto besser könne auch über Rüstungskontrolle verhandelt werden, sagte der Norweger im Gespräch mit Friedensforscherinnen. Solange militärische Bedrohungen bestünden, müsse es auch glaubwürdige Abschreckung geben, sagte Stoltenberg auf Nachfragen zu Militärausgaben und ziviler Friedenssicherung.

Als Beispiel für die Balance von Abschreckung, Druck und Dialog nannte der NATO-Generalsekretär das Verhältnis zu Russland.

"Wir bieten Dialog an, aber Russland verhält sich weiterhin aggressiv, sowohl zu Hause als auch international."

Als Beispiel dafür nannte der Norweger angebliche Cyber-Angriffe durch russische Hacker, das Vorgehen Russlands gegenüber der Ukraine und Georgien sowie die Situation um den oppositionellen Politiker Alexei Nawalny und dessen Unterstützer.  

"Wir müssen den wirtschaftlichen Druck und die Sanktionen aufrechterhalten, während wir gleichzeitig ein Gesprächsangebot machen."

Auf die Frage, welche Rolle religiöse Führer bei der Lösung von Konflikten spielen könnten, sagte Stoltenberg, Religion könne zwar ein Teil der Lösung sein, ebenso aber ein Teil des Problems. Dies gelte nicht nur für den islamistischen Terror des IS, sondern etwa für auch den norwegischen Rechtsextremisten Anders Breivik, der seine Taten mit seinem Glaubensbild zu rechtfertigen versucht habe.

Der noch bis Sonntag laufende Kirchentag findet wegen der COVID-19-Pandemie großteils digital statt.

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(dpa/rt)

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