Europa

Fischereistreit: Paris droht London mit Vergeltungsmaßnahmen gegen Finanzdienstleister

Der französische Staatssekretär für europäische Angelegenheiten hat Großbritannien wegen des anhaltenden Fischereistreits erneut kritisiert und gewarnt, dass Paris nicht tatenlos zusehen werde, wenn Großbritannien den französischen Fischern keine Lizenzen erteile.
Fischereistreit: Paris droht London mit Vergeltungsmaßnahmen gegen FinanzdienstleisterQuelle: AFP © Sameer Al-Doumy

In einem Interview, das das Journal du Dimanche am Sonntag veröffentlichte, sagte der französische Staatssekretär für europäische Angelegenheiten Clément Beaune, dass etwa 40 französische Fischer noch auf ihre Lizenz in Großbritannien warten.

Während er seine Zuversichtlichkeit betonte, dass diese erteilt werden, wies er darauf hin, dass Frankreich "nicht zögern wird, Vergeltungsmaßnahmen in anderen Bereichen zu ergreifen, wie zum Beispiel den Zugang zu Finanzdienstleistungen", wenn die Lizenzerteilung verweigert werden sollte.

Es ist nicht das erste Mal, dass Beaune vor Vergeltungsmaßnahmen Frankreichs gegen den britischen Finanzsektor warnt. Letzten Monat erklärte der Beamte, dass Paris keine Genehmigungen für Finanzdienstleistungen erteilen werde, um die das Vereinigte Königreich gebeten habe, "bis wir Garantien haben, dass das Vereinigte Königreich in Bezug auf die Fischerei und andere Themen seine Verpflichtungen einhält".

Fischereirechte waren eines der meistdiskutierten Themen während der Brexit-Verhandlungen. Im Rahmen des Abkommens verloren Schiffe aus der EU ihren Zugang zu britischen Gewässern zwar nicht, die Fischereiquote des Staatenbunds in britischen Gewässern wird jedoch in den nächsten fünf Jahren reduziert. Danach werden die Quoten, die derzeit bei 25 Prozent liegen, jährlich neu verhandelt.

Die Spannungen zwischen London und Paris haben in letzter Zeit zugenommen. Französische Fischer beschweren sich über Schwierigkeiten, nach dem Brexit Lizenzen von Großbritannien und insbesondere von der kleinen Insel Jersey zu erhalten.

Bei der Situation handele es sich zum Teil um ein "bürokratisches Hindernis", hatte Hilary Fordwich von der British-American Business Association RT zuvor erklärt. Laut der Analystin verlangte Jersey, dass die Boote mithilfe von GPS-Systemen nachweisen, dass sie in diesen Gewässern bereits gefischt haben. Die meisten der betroffenen Schiffe haben jedoch kein GPS.

Die jüngste Eskalation hatte sogar dazu geführt, dass das Vereinigte Königreich und Frankreich Militärboote auf die britische Insel geschickt hatten, die vor der französischen Nordküste liegt, als Dutzende von französischen Fischerbooten in dem Gebiet einen Protest inszeniert hatten. Anfang dieser Woche verkündete die französische Ministerin für das Meer Annick Girardin, dass Frankreich Jersey den Strom abschalten könnte.

Mehr zum Thema - "Schwarzer Tag für die europäische Fischerei": Brexit-Streit um Fischereigründe beigelegt

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.