Europa

Britische Impfkommission rät unter 40-Jährigen von AstraZeneca ab

Die britische Impfkommission JCVI empfiehlt Menschen unter 40 Jahren, sich aufgrund eines Thromboserisikos nicht mit dem AstraZeneca-Impfstoff, sondern nach Möglichkeit mit alternativen Vakzinen zu immunisieren. Allerdings nur, falls dies zu "keinen Verzögerungen" führt.
Britische Impfkommission rät unter 40-Jährigen von AstraZeneca abQuelle: AP © Matt Dunham

Wegen der Gefahr seltener Blutgerinnsel sollen Menschen unter 40 Jahren in Großbritannien künftig bevorzugt eine Alternative zum Corona-Impfstoff von AstraZeneca erhalten, teilten die britische Impfkommission JCVI und die Arzneimittelbehörde MHRA am Freitag mit. Der Vorsitzende der JCVI, Professor Wei Shen Lim, sagte, dass Erwachsenen im Alter von 18 bis 39 Jahren ohne zugrunde liegende Gesundheitszustände eine Alternative angeboten werde, falls verfügbar, und "falls dies nicht zu Verzögerungen bei der Impfung führt".

Ob einige junge Menschen daher nur den AstraZeneca-Impfstoff angeboten bekommen, ist unklar. Im April gab die JCVI bekannt, dass Unter-30-Jährige eine Alternative erhalten würden. Inzwischen wurde dieses Alter auf 40 Jahre erhöht.

Jüngsten Zahlen zufolge sind in Großbritannien bis Ende April 49 Menschen infolge von seltenen Blutgerinnseln in Verbindung mit einer geringen Zahl an Blutplättchen nach einer AstraZeneca-Impfung gestorben. Insgesamt traten die Symptome bei 242 Menschen nach einer ersten Impfung mit AstraZeneca auf. Bis Ende April erhielten laut Behördenangaben in Großbritannien 22,6 Millionen Menschen eine erste Impfung mit dem Präparat.

In Deutschland wird AstraZeneca nur für die Altersgruppe der Über-60-Jährigen empfohlen. Jüngere Menschen können sich das Mittel aber auf eigene Gefahr spritzen lassen. Eine Priorisierung für stärker von COVID-19 gefährdete Gruppen gibt es hier nicht mehr.

Nach Berichten über die Thrombosefälle wurde die Impfung mit dem Präparat in mehreren EU-Staaten zeitweise eingestellt. Die Europäische Arzneimittel-Agentur besteht dennoch darauf, dass der Nutzen des Impfstoffes die Risiken überwiegt.

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