Europa

Ukraine: Staatschef unterzeichnet Gesetz zur heimlichen Einberufung von Reservisten

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat ein Gesetz unterzeichnet, das es der Regierung erlaubt, Reservisten zum Militärdienst einzuberufen, sagte sein Büro am Mittwoch. Das Besondere: Es muss vorher keine Mobilmachung angekündigt werden.
Ukraine: Staatschef unterzeichnet Gesetz zur heimlichen Einberufung von ReservistenQuelle: www.globallookpress.com © Xinhua

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat ein Gesetz unterzeichnet, das es Reservisten erlaubt, zum Militärdienst einberufen zu werden, ohne die Mobilisierung anzukündigen. Dies bestätigte sein Büro am Mittwoch.

Die vom Parlament Ende März genehmigte Maßnahme ermöglicht es, die Streitkräfte inmitten der Eskalation der Spannungen mit Russland in der Ostukraine deutlich zu verstärken.

"Dies wird es ermöglichen, die militärischen Einheiten aller Verteidigungskräfte schnell mit Reservisten auszustatten und damit ihre Kampfkraft bei militärischen Aggressionen deutlich zu erhöhen", sagte das Büro.

Am Dienstag forderte Selenskij seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin auf, ihn in der Donbass-Region zu Gesprächen zu treffen, um den dortigen Konflikt zu beenden und die Spannungen zwischen den Nachbarn abzubauen.

Gegenseitige Schuldzuweisungen

Kiew und Moskau haben sich die Schuld an den zunehmenden Zusammenstößen im Donbass gegeben, wo ukrainische Truppen gegen von Russland unterstützte Kräfte in einem Konflikt gekämpft haben, der nach Angaben der Ukraine seit 2014 14.000 Menschen getötet hat.

Die Ukraine, ihre westlichen Verbündeten und die NATO haben Russland eine "provokative" Aufstockung der Truppen an der Ostgrenze der Ukraine und auf der Krim vorgeworfen. Im Gegenzug hat Russland den Vereinigten Staaten und der NATO "provokative Aktivität" in der Schwarzmeerregion vorgeworfen.

Am Montag hatte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bei einer Pressekonferenz für Verwirrung gesorgt, als er davon sprach, dass Russland im Grenzgebiet zur Ukraine 150.000 Soldaten zusammengezogen habe. Die Quelle für diese Zahl wollte Borrell nicht nennen.

Bundesaußenminister Heiko Maas hat von Russland mehr Informationen und Gesprächsbereitschaft über russische "Truppenkonzentrationen" entlang der Grenze zur Ukraine gefordert. "Noch besteht die Chance, dass Russland seine selbst eingegangenen Verpflichtungen zur Truppentransparenz respektiert", sagte der SPD-Politiker am Montag am Rande einer Videokonferenz der Außenminister der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) zur jüngsten Zuspitzung des Konflikts innerhalb der Ukraine.

Mehr zum Thema150.000 russische Soldaten? – Borrell sorgt mit Zahlen zum russischen "Aufmarsch" für Verwirrung

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.