Königsfamilie erzürnt Spanier erneut: Töchter des Ex-Königs ließen sich auf Abu Dhabi-Reise impfen
Seit Jahren soll es in weiten Teilen der spanischen Öffentlichkeit Unmut über die Königsfamilie geben – vor allem über den früheren König Juan Carlos I. Nun sorgen seine zwei Töchter für Empörung. Die Infantinnen, wie die Prinzessinnen Cristina und Elena in Spanien genannt werden, haben sich während einer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate impfen lassen. Dort haben sie ihren Vater besucht.
Vor mehr als sechs Monaten hatte Juan Carlos Spanien verlassen und lebt seitdem im Wüstenemirat Abu Dhabi im Exil. Grund dafür waren Ermittlungen wegen des Verdachts auf Steuerbetrug und Geldwäsche, die die spanische Justiz im Juni vergangenen Jahres eingeleitet hatte. Ganz freiwillig soll er nicht ins Exil gegangen sein. Laut damaligen Medienberichten soll ihn sein Sohn, König Felipe VI., dazu gedrängt haben.
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der 83 Jahre alte "Rey Emérito" (emeritierte König) zur Abwendung eines Strafverfahrens wegen Steuerhinterziehung mehr als vier Millionen Euro an den spanischen Fiskus gezahlt hat. Nun aber werfen Medienberichte über die zwei Töchter des Ex-Königs erneut ein negatives Licht auf die Monarchenfamilie.
Die zwei Schwestern ließen sich während eines Besuchs in den Vereinigten Arabischen Emiraten vorzeitig gegen das Coronavirus impfen. In ihrem Heimatland wären sie laut der festgelegten Reihenfolge jedoch noch nicht berechtigt gewesen.
Am Dienstag hatte die Online-Zeitung El Confidencial exklusiv darüber berichtet, dass sich die Infantinnen im Februar gegen SARS-CoV-2 immunisieren lassen haben. Nun veröffentlichten mehrere Medien eine Erklärung der 57-jährigen Elena und 55-jährigen Cristina, wonach ihnen "die Möglichkeit angeboten wurde", das Vakzin zu erhalten, als sie in Abu Dhabi gewesen seien, um ihren Vater zu besuchen.
Demnach hätten sie das Angebot mit dem Ziel angenommen, "einen Gesundheitspass zu bekommen", der es ihnen gestatten werde, ihren Vater regelmäßig zu besuchen.
Nun wurde der Vorwurf laut, die Reise habe es ihnen ermöglicht, die Warteliste für den Impfstoff in ihrem Heimatland zu umgehen. In Spanien werden derzeit zunächst Bewohner von Pflegeheimen und Personen über 80 Jahren sowie Gesundheitspersonal mit hohem Ansteckungsrisiko geimpft.
Die spanischen Linksparteien Unidas Podemos und die Katalanische Republikanische Linke (ERC) übten scharfe Kritik an den Schwestern von König Felipe VI. Sie sind jedoch nicht mehr Teil des offiziellen Königshauses.
Die spanische Arbeitsministerin Yolanda Díaz bezeichnete das Verhalten der Infantinnen gar als "abstoßend" und wies darauf hin, dass im Land zahlreiche Angehörige des medizinischen Personals noch nicht geimpft seien "und sich trotzdem jeden Tag für uns einsetzen".
Der 53-jährige Monarch trat die Nachfolge von Juan Carlos I. im Jahr 2014 an. Wie es nun hieß, wurden er, seine Ehefrau Letizia (48) sowie deren beiden Töchter, Kronprinzessin Leonor (15) und Sofía (13), bisher nicht geimpft. Laut Berichten spanischer Medien wollen sie warten, bis sie an der Reihe sind.
Dem ramponierten Image des Königshauses wurde nun mit diesem bekannt gewordenen Vorfall neuer Schaden zugefügt. Erst vor wenigen Tagen sorgte die Verhaftung eines Rappers, der wegen Beleidigung des Königshauses und der Verherrlichung von Gewalt in seinen Texten jüngst zu einer neunmonatigen Haftstrafe verurteilt wurde, für landesweite Proteste. Der 32-jährige Pablo Hasél, der mit bürgerlichem Namen Pablo Rivadulla Duró heißt, war am 16. Februar festgenommen worden, nachdem er sich geweigert hatte, die Haftstrafe anzutreten.
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