Europa

Rechtsextremer Aufmarsch in Spanien sorgt für Empörung: "Der Jude wird immer unser Feind sein"

Am vergangenen Wochenende marschierten Hunderte spanische Neonazi-Anhänger in Madrid auf. Auf dem Friedhof "De la Almudena" gedachten sie der 1943 in der Schlacht bei Krasny Bor Gefallenen der faschistischen spanischen Freiwilligendivision "Blaue Division" gegen die Rote Armee.

In den Reden bei dieser offiziell genehmigten Kundgebung wurde nicht nur erklärt "Faschismus ist Lebensfreude", sondern gänzlich unverblümt Hetze gegen Juden propagiert:

"Es ist unsere oberste Pflicht, für Spanien zu kämpfen, für Europa zu kämpfen, das jetzt schwach ist und vom Feind liquidiert wird. Der Feind wird immer derselbe sein, wenn auch mit anderen Masken: Der Jude. Nichts ist zutreffender als diese Aussage: Der Jude ist der Schuldige. Und die Blaue Division hat ihn bekämpft!"

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Mit diesen Worten (im Twitter-Video ab Minute 0:18) wandte sich eine der Rednerinnen und Organisatorinnen der "Patriotischen Jugend" (Juventud Patriota), gekleidet in den Farben der Falange, an die rund 300 Teilnehmer, die sich am vergangenen Samstag in Madrid unter dem Motto "Ehre und Ruhm den Gefallenen" versammelt hatten, um des 78. Jahrestages der Schlacht von Krasny Bor (in der Oblast Leningrad in Russland, 20 km südöstlich von Sankt Petersburg) zu gedenken.

Die Teilnehmer des Gedenkmarsches sangen unter anderem Lieder aus der Zeit der Franco-Diktatur, darunter die faschistische Hymne der "Blauen Division" zur Melodie des ursprünglich russischen Liebesliedes Katjuscha und riefen mit ausgestrecktem Arm: "Hoch lebe Spanien!" – "Hoch lebe Europa!"

An der Kundgebung nahm auch ein katholischer Priester teil, der in seinem Redebeitrag vor den angeblichen Gefahren durch den Marxismus warnte: 

"Zweifellos will der Marxismus wie zuvor in der Epoche des Zweiten Weltkriegs auch heute den Frieden unserer Gesellschaft stören, den Frieden unserer Geister stören und vor allem den Friedensfürsten, unseren Herrn Jesus Christus, beseitigen." 

Ein Anführer der Falangisten-Bewegung in Spanien verkündete wiederum: 

"Ihr müsst die Ausgangssperre missachten, ihr müsst euch mit eurer Familie und euren Freunden wieder vereinen, mit mehr als sechs Personen sein, so wie wir heute hier versammelt sind, und ihr müsst euch umarmen und singen, und ihr müsst mit Freude leben, denn Faschismus ist Lebensfreude, Kameraden."

Der Dachverband der jüdischen Gemeinden Spaniens (FCJE) forderte in einer Erklärung vom 15. Februar die Staatsanwaltschaft auf, im Zusammenhang mit der Demonstration und den dort gehaltenen Reden eine Untersuchung wegen Aufstachelung zur Gewalt gegen Juden einzuleiten.

Historischer Hintergrund:

Bei der Schlacht am 10. Februar 1943 in der Nähe vom damaligen Leningrad verzeichnete die spanische Freiwilligendivision "División Azul" (Blaue Division) innerhalb weniger Stunden über 2.000 Gefallene, von insgesamt 5.999 Freiwilligen, die an der Seite der deutschen Wehrmacht gegen die Rote Armee kämpften. Insgesamt verfügte die División Azul bis zu ihrer Auflösung 1944 über rund 47.000 freiwillige Kämpfer. Die Überlebenden und Nachfahren der faschistischen Freiwilligen-Division erhalten bis zum heutigen Tag von der deutschen Bundesregierung sogenannte "Versorgungszahlungen". 

Auf die Frage der Linksfraktion im Deutschen Bundestag im Rahmen einer Kleinen Anfrage, ob die Bundesregierung die Zahlung von Versorgungsleistungen auch an ehemalige Nazi-Kollaborateure der "Blauen Division“ weiterhin für richtig hält, erklärte die Bundesregierung lapidar: 

"Die Zahlung von Versorgungsleistungen an spanische Berechtigte entspricht den Regelungen des deutsch-spanischen Vertrags. Eine Änderung dieses Vertrages ist nicht beabsichtigt."

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