Europa

Nach COVID-19-Erkrankung: Britischer Nationalheld Tom Moore ist tot

Der britische Weltkriegsveteran Tom Moore hat mit einer Rekordspendensammlung für den Nationalen Gesundheitsdienst weltweit Berühmtheit erlangt. Am Dienstag starb der 100-Jährige nach einem positiven COVID-19-Befund. Sein Tod sorgte landesweit für tiefe Bestürzung.
Nach COVID-19-Erkrankung: Britischer Nationalheld Tom Moore ist totQuelle: AFP © Emma SOHL

Hannah Ingram-Moore und Lucy Teixeira, die Töchter des Briten, übermittelten die traurige Botschaft. In einer Erklärung der Familie teilten sie mit:

"Mit großer Traurigkeit geben wir den Tod unseres lieben Vaters bekannt."

Die Frauen dankten für die Gelegenheit, die letzten Stunden an der Seite ihres Vaters verbracht haben zu dürfen. Man habe stundenlang geplaudert und Lachen und Weinen miteinander geteilt, hieß es. Das letzte Lebensjahr von Tom Moore bezeichneten seine Töchter als "nichts weniger als bemerkenswert".

Die Nachricht kam erst wenige Tage nach der Bekanntgabe von Moores COVID-19-Erkrankung, weshalb er in ein Krankenhaus hatte eingewiesen werden müssen. Wegen Medikamenten, die er zur Behandlung einer Lungenentzündung erhalten hatte, war Moore nicht gegen COVID-19 geimpft worden.

Im vergangenen Jahr hatte der damals 99 Jahre alte Veteran eine Spendenaktion initiiert, um den britischen Nationalen Gesundheitsdienst in Zeiten der Corona-Krise zu unterstützen. Ursprünglich setzte sich Moore, der bald auch als Captain Tom im ganzen Land bekannt wurde, lediglich 1.000 Pfund zum Ziel, sammelte im Endergebnis jedoch innerhalb kürzester Zeit knapp 32,8 Millionen Pfund (etwa 37 Millionen Euro). Dafür marschierte er mit seinem Rollator insgesamt 100 Runden auf seinem Hinterhof. Moore schaffte es sogar mit der höchsten Summe, die je bei einem Spendenlauf zusammenkam, ins Guinness-Buch der Rekorde.

Die Mitteilung über Moores Tod sorgte landesweit über politische Grenzen hinweg bis ins britische Königshaus für Bestürzung. Königin Elisabeth II., die den Veteranen im vergangenen Jahr für seine Verdienste zum Ritter geschlagen hatte, brachte in einem privaten Brief ihre Kondolenzen an seine Familie zum Ausdruck, verlautete es auf dem offiziellen Twitter-Konto der Königsfamilie. Die Queen habe es sehr genossen, Moore und seine Angehörigen im vergangenen Jahr in Windsor persönlich kennenzulernen, hieß es.

Den Beileidsbekundungen schloss sich auch der britische Premierminister Boris Johnson an. In einer Videoansprache auf Twitter sagte er:

"Captain Sir Tom Moore war im wahrsten Sinne des Wortes ein Held. In den finsteren Tagen des Zweiten Weltkrieges hat er für die Freiheit gekämpft und vereinte uns alle angesichts der dunkelsten Krise der Nachkriegszeit. Er munterte uns alle auf und verkörperte einen Triumph des menschlichen Geistes."

"Er ist nicht nur zu einer nationalen Inspiration, sondern zu einem Hoffnungsträger für die ganze Welt geworden."

Auch weitere hochrangige britische Politiker wie Außenminister Dominic Raab und die Regierungschefinnen Schottlands und Nordirlands Nicola Sturgeon und Arlene Foster gedachten Moore und seiner Verdienste und fühlten mit den Hinterbliebenen des Veteranen. Selbst das Weiße Haus blieb von dem traurigen Ereignis nicht unberührt. Dort twitterte man:

Wir schließen uns dem Vereinigten Königreich und der Welt an, das Andenken an Captain Sir Tom Moore zu ehren, der Millionen mit seinem Leben und seinen Handlungen inspiriert hat.

Am britischen Regierungssitz in der Londoner Downing Street wehte die Landesflagge in Gedenken an Moore am Dienstagabend auf halbmast. In der Hauptstadt wurden Wahrzeichen wie das Riesenrad London Eye oder das Wembley-Stadion in den Nationalfarben beleuchtet. Vor Moores Haus legten Menschen Blumen, Danksagungen und Erinnerungsfotos nieder.

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