Europa

Corona-Hilfe: Bundesregierung schickt Ärzte, Betten und Beatmungsgeräte nach Portugal

Deutschland wird am kommenden Mittwoch 26 Sanitätskräfte sowie 150 Feldkrankenbetten und 50 Beatmungsgeräte nach Portugal schicken, um das Land im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie zu unterstützen. Portugal gehört aktuell zu den Hochrisikogebieten in Europa.
Corona-Hilfe: Bundesregierung schickt Ärzte, Betten und Beatmungsgeräte nach PortugalQuelle: www.globallookpress.com © Kay Nietfeld

Mit Soldaten und Beatmungsgeräten will die Bundeswehr dem südeuropäischen Land in der Corona-Pandemie Beistand leisten. Es sei geplant, dem EU-Partner zunächst 26 Sanitätskräfte sowie 150 Feldkrankenbetten und insgesamt 50 Beatmungsgeräte zur Verfügung zu stellen, teilte das Verteidigungsministerium am Montag mit. Die Hilfe solle in einem Krankenhaus erfolgen, zivil oder militärisch. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer sagte:

"Wir helfen unseren Freunden in Portugal, die in einer besonders dramatischen Lage sind, mit deutschem sanitätsdienstlichem Personal und medizinischer Ausrüstung. Das Coronavirus stellt uns alle vor Herausforderungen. Auch auf dem deutschen Gesundheitssystem lastet erheblicher Druck. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass gerade in diesen Zeiten Solidarität in Europa unverzichtbar ist."

Zunächst wurden noch medizinrechtliche Belange geklärt, um dem Personal aus Deutschland die Arbeit am Patienten zu ermöglichen. "Absicht ist es, das kurativ tätige Sanitätspersonal im Schwerpunkt in der intensivmedizinischen Versorgung sowie zur Unterstützung des Hygienemanagements einzusetzen", schrieb das Verteidigungsministerium. Zum eigenen Schutz erhielten die Soldaten eine erste Dosis des Moderna-Impfstoffes, die zweite Impfung werde aus Deutschland mitgeführt. Insgesamt sind drei Rotationen für jeweils 21 Tage vorgesehen. 

Portugals Verteidigungsminister João Cravinho habe Deutschland seinen großen Dank für das Unterstützungsangebot ausgesprochen, heißt es auf der Webseite des Verteidigungsministeriums.

"Wenn unsere europäischen Verbündeten große Not leiden, helfen wir ihnen selbstverständlich. Ich bin unseren Soldatinnen und Soldaten für ihren Einsatz dankbar", sagte der FDP-Verteidigungspolitiker Alexander Müller am Montag. "Sie leisten großartige Unterstützung im Inland und Ausland mit erheblichem Risiko für die eigene Gesundheit, dazu kommt noch die anschließende Quarantäne." Es sollte selbstverständlich sein, dass die Soldaten nur mit bester Ausstattung in solche Einsätze entsendet würden. Hier müsse die Bundesregierung "noch einiges nachbessern".

Kritik kam von der Partei Die Linke. "Die Bitte der portugiesischen Regierung um Unterstützung durch die Bundeswehr ist solange nicht nachvollziehbar, solange nicht die Kapazitäten in Portugal selber ausgelastet sind", sagte der Linken-Verteidigungspolitiker Alexander Neu. "Und dazu gehören die Privatkliniken, die sich bislang verweigern. Es kann nicht sein, dass portugiesische Privatkliniken sich einen schlanken Fuß machen und der Steuerzahler in Deutschland zahlt für den Einsatz in Portugal."

Auch Österreich erklärte sich bereit, einige Intensivpatienten aus Portugal aufzunehmen. Die Details würden mit dem portugiesischen Gesundheitsministerium geklärt, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz. "Es ist ein Gebot der europäischen Solidarität, rasch und unbürokratisch zu helfen, um Menschenleben zu retten", sagte er. Am Samstag standen auf dem portugiesischen Festland nur sieben von 850 Betten für Intensivpatienten zur Verfügung.

Portugal war lange glimpflich durch die Pandemie gekommen. Seit Herbst vergangenen Jahres verschlechtert sich die Lage jedoch zunehmend. Gemessen an der Bevölkerungszahl gehören die Infektionszahlen derzeit nach Berechnungen internationaler Organisationen zu den höchsten weltweit. Der portugiesische Ministerpräsident António Costa bezeichnete die Pandemielage als sehr schlimm. In Deutschland gilt seit Samstag für das Land im Westen der Iberischen Halbinsel sowie weitere Länder mit gefährlichen Coronavirus-Varianten eine Einreisesperre zunächst bis zum 17. Februar.

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