Italienischer Regierungschef kritisiert Pfizer und AstraZeneca wegen verzögerter Lieferungen

Wegen der verzögerten und verringerten Corona-Impfstofflieferungen hat der italienische Ministerpräsident die Hersteller scharf angegriffen. Giuseppe Conte nannte die Reduzierungen bei Pfizer/BioNTech und AstraZeneca besorgniserregend und kündigte rechtliche Folgen an.

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte hat die Produzenten der Pfizer/BioNTech- und AstraZeneca-Impfstoffe wegen der verzögerten und verringerten Lieferungen scharf kritisiert. Er nannte die Reduzierungen bei Pfizer/BioNTech und Astrazeneca besorgniserregend. Auf Facebook schrieb der Politiker am Samstagabend, es gebe "direkte Auswirkungen auf das Leben und die Gesundheit der Bürger" sowie auf die von der Pandemie stark angegriffene Wirtschaft:

"Diese Verlangsamungen der Lieferungen stellen schwere Vertragsverletzungen dar, die in Italien und anderen europäischen Ländern enorme Schäden verursachen."

Sollte sich die Reduzierung der im ersten Quartal zu verteilenden AstraZeneca-Dosen um 60 Prozent bestätigen, würde das bedeuten, dass in Italien 3,4 Millionen Dosen statt acht Millionen geliefert würden, schrieb der Regierungschef. Conte kündigte auch den Einsatz rechtlicher Instrumente gegen AstraZeneca an, wie man es schon bei Pfizer/BioNTech tue. Rom wolle Druck zur Einhaltung der Verträge machen.

Italiens Gesundheitsbehörden hatten schon Mitte Januar die Ankündigung des US-Pharmakonzerns Pfizer zur zeitweisen Senkung der Corona-Impfdosen kritisiert. Das Mittelmeerland drohte dem US-Pharmakonzern mit rechtlichen Schritten. Nach den Lieferproblemen bei Pfizer/BioNTech kündigte vergangene Woche auch der britisch-schwedische Konzern AstraZeneca an, zunächst weniger Dosen als geplant an die EU abzugeben. Der Impfstoff soll voraussichtlich Ende Januar in der EU zugelassen werden. In Italien mit seinen 60 Millionen Einwohnern wurden bis Samstag nach offiziellen Angaben über 1,34 Millionen Impfdosen gespritzt. (RT DE/dpa)

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