Starker Anstieg von Corona-Fällen: England geht in nächsten harten Lockdown
Das Haus dürfe nur noch für notwendige Aktivitäten wie Arztbesuche oder die Arbeit verlassen werden, sagte Johnson in einer Fernsehansprache. Schulen müssen schließen, Freizeitsport ist nicht mehr erlaubt. Die Maßnahmen sollen vermutlich bis Mitte Februar in Kraft bleiben.
Das Parlament wird an diesem Mittwoch über den Lockdown debattieren. Es wird mit breiter, parteiübergreifender Zustimmung gerechnet. Die anderen Landesteile haben ähnliche strikte Maßnahmen in Kraft gesetzt.
Großbritannien hatte zuletzt immer neue Rekorde bei den Neuinfektionen verkündet, am Montag waren es fast 59.000 Menschen. Die Zahl der Todesfälle habe um 20 Prozent zugelegt, die Zahl der COVID-19-Patienten in Kliniken sei um 40 Prozent höher im Vergleich zum Höchststand im Frühling, sagte Johnson. Die in Großbritannien entdeckte Corona-Variante, die womöglich bis zu 70 Prozent ansteckender ist als die bisher bekannte, verbreite sich in "frustrierender und alarmierender Weise", so Johnson.
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— Boris Johnson (@BorisJohnson) January 4, 2021
Der Politiker betonte, er verstehe den Frust der Bevölkerung, und rief zu einer letzten gemeinsamen Kraftanstrengung auf. "Die Wochen vor uns werden die schwierigsten sein", sagte der Premierminister. "Aber ich bin überzeugt, dass wir in die letzte Phase des Kampfes eintreten, denn mit jeder Impfung, die in unsere Arme gespritzt wird, wenden wir das Blatt – gegen COVID und zugunsten des britischen Volkes."
Großbritannien setzt mittlerweile zwei Impfmittel gegen das Coronavirus ein: das Vakzin von AstraZeneca sowie den Impfstoff von BioNTech und Pfizer. Am Montag wurde der 82 Jahre alte Dialyse-Patient Brian Pinker als Erster mit dem "heimischen" Vakzin der Universität Oxford und des Pharmakonzerns AstraZeneca geimpft. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock bezeichnete den Impfstart mit dem Mittel als "unverzichtbaren Schritt" im Kampf gegen die Pandemie.
Der Impfstoff hat einen Vorteil: Das Mittel kann bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden, was die Logistik deutlich vereinfacht. Zu Beginn stehen dem Land gut eine halbe Million Dosen zur Verfügung, die in hunderten Krankenhäusern und Arztpraxen ab dieser Woche gespritzt werden sollen. In der EU ist der Impfstoff noch nicht zugelassen.
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