Niederlande verbieten Flüge aus Großbritannien wegen Coronavirus-Variante

Die Niederlande haben wegen einer neuen Variante des Erregers SARS-CoV-2 den Flugverkehr mit Großbritannien gestoppt. Das Verbot gilt zunächst bis zum 1. Januar. Nach Angaben des britischen Premiers Boris Johnson ist die neue Variante um bis zu 70 Prozent ansteckender.

Nach der Entdeckung einer neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien lassen die Niederlande nun keine Flugpassagiere aus dem Vereinigten Königreich einreisen. Das Verbot des Flugverkehrs mit Großbritannien ist ab diesem Sonntag in Kraft und gilt zunächst bis zum 1. Januar.

Die niederländische Regierung teilte am frühen Sonntagmorgen mit, das Institut für Umwelt und Gesundheit RIVM habe empfohlen, die Einschleppung dieses Virusstammes aus dem Vereinigten Königreich so weit wie möglich zu begrenzen, indem die Reisebewegungen aus dem Vereinigten Königreich so weit wie möglich eingeschränkt oder kontrolliert würden. Auf dieser Grundlage habe das Kabinett den Beschluss gefasst, den Flugverkehr auszusetzen.

Wie es in der entsprechenden Erklärung ferner hieß, habe man bereits Anfang Dezember bei einer Stichprobe in den Niederlanden ein Virus mit der im Vereinigten Königreich beschriebenen Variante identifiziert. Der Fall werde weiter untersucht und geprüft.

Wegen der raschen Ausbreitung einer neuen Variante des Erregers SARS-CoV-2 in Großbritannien hatte die britische Regierung zuvor einen neuen Shutdown für die Hauptstadt London verhängt. Premierminister Boris Johnson erklärte am Samstag, die kürzlich entdeckte Variante sei um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien. Auch eine höhere Sterblichkeit sei durch die Virusvariante VUI2020/12/01 bisher nicht festgestellt worden:

"Es gibt immer noch viel, was wir nicht wissen. Aber es gibt keine Beweise, dass die neue Variante mehr oder schwerere Krankheitsverläufe auslöst."

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) twitterte in der Nacht zu Sonntag, sie stehe mit Großbritannien wegen der Ausbreitung der neuen SARS-CoV-2-Variante in engem Kontakt. Die britischen Behörden würden weiter Informationen und Ergebnisse ihrer Analysen und Studien teilen.

"Wir werden die Mitgliedsstaaten und die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten, sobald wir mehr über die Merkmale dieser Virusvariante und deren Auswirkungen erfahren."

Derweil riet die Organisation, weiter alle Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. In Großbritannien wurden am Samstag etwa 27.000 neue Corona-Fälle gezählt, damit gab es bisher mehr als zwei Millionen Infektionen im Land. Etwa 83.000 Menschen starben bisher im Zusammenhang mit der Krankheit COVID-19. Die Regierung hatte vor gut zehn Tagen mit einer Massenimpfung begonnen.

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(rt/dpa)