Europa

Europas strengste Quarantäne: Irland verschärft Corona-Maßnahmen drastisch

Im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie will sich Irland mit noch schärferen Maßnahmen besser gegen das Virus schützen. Für die kommenden sechs Wochen kündigte Premierminister Micheál Martin am Montag die bisher strengsten, europaweit beispiellosen COVID-19-Auflagen an.
Europas strengste Quarantäne: Irland verschärft Corona-Maßnahmen drastischQuelle: AFP © Paul Faith

In der Nacht zum Donnerstag tritt demnach die höchste von fünf Maßnahmenstufen in Kraft, teilte Martin in einer Rede am Montagabend mit. Alle Arbeitstätigen wurden dringend aufgefordert, aus dem Homeoffice zu arbeiten. Treffen mit anderen Haushalten zu Hause oder selbst im heimischen Garten sind untersagt. Pubs, Restaurants und Cafés müssen darüber hinaus ihre Dienste bis auf weiteres ausschließlich auf einen Lieferservice beschränken. 

Nur für das tägliche Leben unverzichtbare Geschäfte wie Supermärkte dürfen geöffnet bleiben. Schulen und Kindergärten im Land bleiben vorerst ebenfalls geöffnet. Sport im Freien darf lediglich in einem Radius von fünf Kilometern vom eigenen Wohnsitz betrieben werden. Was die alltäglichen sozialen Kontakte der Iren betriff, so bleiben sie etwa zur Unterstützung von Alleinerziehenden und Senioren zwischen zwei Haushalten erlaubt. Auch Hochzeiten sind mit bis zu 25 Gästen noch gestattet. Das Baugewerbe soll weiter seiner Arbeit nachgehen. Der öffentliche Verkehr wird auf 25 Prozent reduziert. Somit handelt es sich laut der Regierung um keinen kompletten Lockdown. Die verschärften Regeln sollen zunächst bis zum 1. Dezember gelten.

Der Winter werde hart, warnte der Premier. Martin machte seine Mitbürger außerdem darauf gefasst, dass das kommende Weihnachten "nicht dasselbe Weihnachten" wie in den vergangenen Jahren sein werde. Jedoch unterstrich er:

Aber wenn wir alle an einem Strang ziehen und dem Geist dieser neuen Regeln folgen, wird es eine ganz besondere Zeit sein und uns allen eine Atempause von den Härten der vergangenen sieben Monate verschaffen.

Zuvor hatte Irland zur wirtschaftlichen Bewältigung der COVID-19-Pandemie und des Brexits für das kommende Jahr den größten Haushalt seiner Geschichte verabschiedet. Insgesamt 17,5 Milliarden Euro sollen in Maßnahmen fließen, mit denen die Folgen von COVID-19 und des Brexits abgemildert werden sollen, erklärte Finanzminister Paschal Donohoe vergangenen Dienstag in Dublin. Er legte nahe, dass der für das Jahr 2021 beschlossene Haushalt "der größte in der Geschichte des Staates" sei.

In ihrer Kalkulation ging die Regierung dabei von einem Brexit ohne Handelspakt mit der EU aus sowie von dem Szenario, dass auch im kommenden Jahr noch kein Impfstoff gegen das Coronavirus verfügbar sein wird. So sind etwa große Summen zur Unterstützung von Unternehmen eingeplant, die pandemiebedingt zeitweise schließen müssen. Auch einen Wiederaufbaufonds sieht der Plan vor. Um das Vorhaben zu finanzieren, setzt die Regierung unter anderem auf eine CO2-Steuer und eine Preiserhöhung bei Zigaretten.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montag wurden in Irland zuletzt 1.031 Personen innerhalb von 24 Stunden positiv auf das Coronavirus getestet. Insgesamt wurde die Infektion laut den Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in Irland bislang bei knapp 50.000 Menschen nachgewiesen, 1.852 davon starben. Das Land hat nur knapp fünf Millionen Einwohner.

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(rt/dpa)

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