"Lasst ihn atmen": Wiener Security-Mitarbeiter fixieren dunkelhäutigen Passagier ohne Maske am Boden
Der Vorfall ereignete sich am Samstag in der U-Bahn-Station Wien Westbahnhof. Drei Security-Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Wiener Linien drückten einen dunkelhäutigen Mann zu Boden. Der Grund: Er habe keinen vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz getragen. Augenzeugen sollen versucht haben zu deeskalieren. "Lasst ihn atmen! Er bekommt keine Luft", hört man in mehreren Handyvideos, die im Internet kursieren. Erst nach mehrfacher Aufforderung lockerten die Mitarbeiter ihren Griff. Passanten behaupten, der Betroffene habe sich nicht aggressiv verhalten, vielmehr wirkte er eingeschüchtert. Als die herbeigerufene Polizei eintraf, war der Mann nicht mehr am Boden fixiert, teilte ein Polizeisprecher mit.
Viele Internetnutzer fragten sich in den sozialen Netzwerken, ob die Security auch einen weißen Fahrgast so behandelt hätte und ob der Einsatz nicht überzogen gewesen sei.
Mindestens sechs Minuten lang fixieren Securities der @wienerlinien einen schwarzen Mann auf dem Boden. Ein Video, das ich exklusiv veröffentliche, zeigt, wie der Mann brutal Richtung Steinboden geknallt wird.▶️Die ganze Geschichte jetzt online aufhttps://t.co/GjE6Q9VyzZpic.twitter.com/NqywMdv7kU
— Michael Bonvalot (@MichaelBonvalot) October 18, 2020
Definiere unverhältnismäßig: Drei @wienerlinien Securities sitzen auf einem Schwarzen Mann. Gestern, Station Westbahnhof. Sein Vergehen: Keine Maske!#blacklivesmatter#icantbreathe#wienpic.twitter.com/V99SHGASAp
— trishes jackson (@nuTrishes) October 18, 2020
Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien, teilte mit, dem Vorfall sei ein langes Gespräch vorausgegangen. Der Mann habe aber weder eine Maske anlegen noch die U-Bahn-Station verlassen wollen. Auch Rassismusvorwürfe weist sie zurück. Es dürfen alle mitfahren, die ein Ticket haben und den Mund-Nasen-Schutz anlegen. "Das ist die einzige Differenzierung, die wir machen", hieß es von den Wiener Linien.
Unser Sicherheitsdienst sorgt für die Einhaltung der Hausordnung. Weigert sich jemand den MNS zu tragen, so wird er der Station verwiesen. Wird die Person dabei aggressiv, so wird diese bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Wir schauen uns den Vorfall intern genau an.
— Wiener Linien (@wienerlinien) October 18, 2020
Die Wiener Linien versprachen eine interne Untersuchung des Vorfalls.
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