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Paris: Messerangriff in Nähe von früherem "Charlie Hebdo"-Büro – Terrorhintergrund wird geprüft

Zwei Menschen wurden bei einem Messerangriff in der Nähe der ehemaligen Büros des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo in Paris verletzt. Die Behörden prüfen einen Terror-Hintergrund.
Paris: Messerangriff in Nähe von früherem "Charlie Hebdo"-Büro – Terrorhintergrund wird geprüftQuelle: AFP © Alain JOCARD

Die französischen Behörden haben bestätigt, dass zwei Personen bei einem Messerangriff in Paris verletzt wurden. Nach Aussage von Premierminister Jean Castex sind ihre Verletzungen jedoch nicht lebensbedrohlich. Der Angriff fand im 11. Pariser Bezirk in der Nähe der ehemaligen Räumlichkeiten des Satiremagazins Charlie Hebdo statt. 

Zwei Tatverdächtige festgenommen

Die Staatsanwaltschaft in Paris hat bestätigt, dass zwei Tatverdächtige festgenommen wurden. Demnach sei der erste bereits kurz nach der Tat in der Nähe des Place de la Bastille aufgegriffen worden. Seine Kleidung sei mit Blut bedeckt gewesen. Der zweite sei später an der U-Bahnstation Richard-Lenoir in Gewahrsam genommen worden. Laut Angaben der Pariser Polizei werde nach weiteren flüchtigen Tätern gesucht. Ein Polizeibeamter erklärte, dass die Beamten "aktiv auf der Jagd" nach den Tätern seien und das Gebiet abgeriegelt hätten, nachdem ein "verdächtiges Paket" in der Nähe bemerkt wurde. Die Nachrichtenseite 20 Minutes will derweil erfahren haben, dass die Tatwaffe, ein großes Fleischermesser, am Tatort gefunden worden sei.

Möglicher Terrorverdacht wird geprüft

Premierminister Jean Castex brach einen Besuch in einem Vorort nördlich von Paris ab und begab sich ins Innenministerium, um die Entwicklungen zu verfolgen. Ein Krisenstab wurde gebildet. Auch die "Nationale Staatsanwaltschaft für Terrorismusbekämpfung" hat sich in die Ermittlungen eingeschaltet und prüft einen "Mordversuch im Zusammenhang mit einer terroristischen Vereinigung".

Bezug zu "Charlie Hebdo" unklar

Ob der Angriff am Freitag in Verbindung zu Charlie Hebdo steht, ist bislang unklar. Das Satiremagazin hatte sein Büro nach einem Angriff islamischer Extremisten im Jahr 2015, bei dem zwölf Menschen getötet wurden, verlegt. Jean-Pierre Colombiès, Pressesprecher der Gewerkschaft Unabhängiger Nationaler Polizeibeamter (UPNI), sagte in diesem Zusammenhang:

Strukturierte Netzwerke mit umfangreicher Logistik sind seit der Auflösung des IS schwerer aufzubauen. Doch die Menschen, die solche Überzeugungen haben, sind immer noch da und können sich jederzeit aktivieren. Strukturierte Netzwerke mit umfangreicher Logistik sind seit der Auflösung der IS-Plattform etwas schwerer zu errichten. Doch die Menschen, die diese Überzeugung haben, sind immer noch da und können sich jederzeit aktivieren.

Die Zugehörigkeit zu einem strukturierten Netzwerk, wie wir es vor einigen Jahren hatten, mit einer dahinter stehenden Logistikbasis, ist nicht mehr notwendig. Man kann mit geringen Mitteln und wenigen Ressourcen tatsächlich etwas tun und viel Schaden anrichten. Und das ist der Fall, denn sobald eine solche Tat begangen wird, wird ein ganzer Kommunikations- und Informationsmechanismus eingesetzt, der dem Ereignis eine völlig überproportionale Resonanz verleiht im Vergleich zu den eingesetzten Mitteln: eine Person, ein Messer und am Ende ein bedeutender Truppeneinsatz, komplett abgeriegelte Gebiete und eine nationale oder sogar internationale Berichterstattung.

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