Europa

Farage: Großbritannien wird nicht wirklich frei sein, wenn es zum Brexit-Deal kommt

Der führende Euroskeptiker Großbritanniens Nigel Farage hat die Brexiteers nachdrücklich gewarnt und darauf hingewiesen, dass Großbritannien sich nicht erfolgreich von der Europäischen Union lösen kann, wenn London in diesem Jahr ein Abkommen mit Brüssel abschließt.
Farage: Großbritannien wird nicht wirklich frei sein, wenn es zum Brexit-Deal kommtQuelle: Reuters © DYLAN MARTINEZ

Nigel Farage hat die Brexit-Wähler davor gewarnt, dass sie mit Ablauf der Übergangsperiode am 1. Januar 2021 wahrscheinlich wütend sein werden, da der Ausstieg aus der EU unter aktuellen Umständen nicht die "wahre Freiheit" wäre, für die sie seit Jahrzehnten kämpfen würden.

Der ikonische Anführer der Brexit-Partei erklärte, dass das Austrittsabkommen, auf das sich die britische Regierung mit Brüssel einigen könnte, Großbritannien niemals "frei" lassen werde, und stellte fest, dass das Land in Bereichen wie der staatlichen Beihilfe noch immer in der Schuld der Union stehe. Farage schrieb in der Zeitung Express:

Meine eigene Vermutung ist, dass in den kommenden Monaten ein Abkommen erreicht werden wird, aber eines, bei dem wir weiterhin finanzielle Verbindlichkeiten durch die Europäische Investitionsbank haben, und eines, bei dem wir in Bereichen wie der staatlichen Beihilfe nicht wirklich frei sein werden. 

Das Jahr 2020 wird in der Geschichte als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem wir die Europäische Union endgültig verlassen haben. Doch die endgültige Form unseres Rückzugs wird wohl kaum die wahre Freiheit sein, für die viele von uns jahrzehntelang gekämpft haben.

Zuvor hatte der Politiker das Brexit-Abkommen von Premierminister Boris Johnson als "nicht Brexit" und eine wieder aufgewärmte Version der von Johnsons Vorgängerin Theresa May erzielten Vereinbarung angeprangert. Er erklärte:

Es war klar, dass dieses Abkommen kaum besser war als das von Frau May. Nicht nur dass Nordirland eine andere Instanz wird, sondern der Europäische Gerichtshof würde auch weiterhin ein Mitspracherecht im öffentlichen Leben Großbritanniens haben.

Trotz seiner ablehnenden Haltung gegen die aktuelle EU-Politik der Regierung trat Farage bei den Parlamentswahlen in Großbritannien im vergangenen Jahr von den Kandidaten der Brexit-Partei zurück – ein Segen für Johnsons Konservative Partei. Der EU-Skeptiker teilte damals mit, dass es besser sei, Johnson zu unterstützen, als ein zweites Referendum zuzulassen.

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