Polizei räumt Migrantenzeltlager bei Paris
Im Pariser Vorort Aubervilliers hat die Polizei erneut ein großes Migrantenzeltlager geräumt. Die Beamten begannen am frühen Mittwochmorgen, zwischen 1.000 und 2.000 Menschen aus ihren Zelten zu holen, die sich in den vergangenen Wochen am Ufer des Kanals Saint-Denis niedergelassen hatten. Sie sollten vorerst in provisorischen Unterkünften in Turnhallen in der Gegend untergebracht werden, erklärte die Pariser Polizeipräfektur.
Fin de l'opération à #Aubervilliers.L'évacuation des campements irrégulièrement installés sur l'espace public met fin à une situation déplorable sur le plan de la santé et de la sécurité, et restitue l'usage de ces lieux aux riverains. pic.twitter.com/p4D0pGdXXH
— Préfecture de Police (@prefpolice) July 29, 2020
Laut Le Parisien sei es bei der Räumung zeitweise zu Spannungen zwischen Polizeibeamten und Migranten gekommen. Im Großen und Ganzen sei sie aber friedlich verlaufen. Karine Franclet, Bürgermeisterin von Aubervilliers, sagte der Zeitung, es sei notwendig gewesen, dieser "dramatischen Situation" ein Ende zu setzen. Die Maßnahmen gegen COVID-19 hätten in dem Camp nicht eingehalten werden können.
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Kritiker sahen in der Aktion eine reine Symbolpolitik, da sich ihrer Meinung nach am eigentlichen System nichts ändere. France Terre, Chef der Flüchtlingshilfsorganisation d'Asile, forderte in diesem Zusammenhang auf Twitter:
Toute mise a l’abri est utile. Mais cette répétition depuis 2015 est absurde et indigne. Tout commence en République par la dignité . Il faut repenser le dispositif de premier accueil avec l’ensemble des acteurs @MarleneSchiappa @JeanCASTEX pic.twitter.com/Duddia0ank
— Pierre Henry (@pierrehenry75) July 29, 2020
Wir müssen das System der Erstaufnahme mit allen beteiligten Akteuren neu überdenken.
Solche Elendslager bilden sich im Weichbild der französischen Hauptstadt immer wieder. Dort leben Migranten mangels passender Unterkünfte unter menschenunwürdigen Bedingungen in Zelten. (rt/dpa)
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