"Er war doch nie da" – Nachfahre von König Leopold II. verharmlost belgische Kolonialzeit im Kongo
Auch Straßenschilder mit dem Namen von Leopold II. wurden in der Nacht zum Freitag übermalt, wie der belgische Sender RTBF berichtete. Seit Tagen mehren sich derartige Aktionen. Zudem gibt es Online-Petitionen mit Zehntausenden von Unterschriften, die einen Abbau der Statuen fordern.
"Für die afrobelgische Gemeinschaft sind die Statuen in der Öffentlichkeit wie psychische Gewalt, weil sie die Verbrechen banalisieren", sagte Esther Kouablan von der belgischen Anti-Rassismus-Organisation mrax gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie kritisierte eine fehlende Aufarbeitung der Kolonialzeit in Belgien. "Das spielt zum Beispiel in Schulbüchern keine Rolle." Kouablan schlug vor, Statuen in Museen zu schaffen. Einige Denkmäler wurden infolge der Proteste bereits abgebaut.
Prinz Laurent von Belgien, der jüngere Bruder des heutigen belgischen Königs Philippe aus der deutschen Adelsfamilie Sachsen-Coburg und Gotha, zeigte für die Forderungen hingegen kein Verständnis. König Leopold II. (1835-1909) sei selbst nie in den Kongo gereist. Die Menschen dort hätten also nicht unter ihm leiden können, sagte er der Sudpresse. Kritik kam auch aus der Regierungspartei. Parteichef Georges Bouchez sprach von "Vandalismus". Er empfahl, an den Statuen Schilder mit Erklärtexten anzubringen.
….weiß, dass unter Herrschaft v. #LeopoldII, einzigartig in der gesamten Kolonialgeschichte, die gesamte einheimische Bevölkerung als rechtloser Privatbesitz galt & entsprechend behandelt wurde. Die Hälfte der Bewohner wurden unter seiner Herrschaft eliminiert, Hunger, Folter...
— Florian Warweg (@FWarweg) June 15, 2020
Unter der Herrschaft Leopolds II. wurde der Kongo systematisch ausgeplündert. Millionen Menschen kamen unter der Terrorherrschaft ums Leben. Um die Jahrhundertwende kamen die Gräuel nach und nach ans Licht. Das zentralafrikanische Land gehörte noch bis 1960 zum belgischen Kolonialreich.
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