Schweiz lockert Corona-Maßnahmen – Grenze zu Italien bleibt aber vorerst geschlossen

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Land ging zuletzt deutlich zurück, weshalb die Schweiz ihre seit März verhängten Beschränkungen nun weiter lockert. So sollen etwa ab 15. Juni die Grenzkontrollen bei der Einreise aus Deutschland wegfallen, aus Italien jedoch nicht.

Schon ab Samstag dürfen sich in der Schweiz wieder mehr als fünf Personen treffen. Die Zahl bleibt aber zunächst auf 30 beschränkt, wie die Regierung am Mittwoch mitteilte. Die Abstandsregel von zwei Metern sowie Hygieneauflagen gelten zunächst weiterhin.

Ab 6. Juni sind auch private und öffentliche Versammlungen von bis zu 300 Menschen erlaubt. Dazu gehören etwa Messen, Familienanlässe oder Konzerte. Auch Theater und Kinos dürfen dann wieder öffnen, politische und zivilgesellschaftliche Kundgebungen mit bis zu 300 Personen sind wieder erlaubt. Bergbahnen, Campingplätze, Zoos, Schwimmbäder, botanische Gärten oder Wellnessanlagen dürfen ebenfalls wieder öffnen, solange sie ein Schutzkonzept haben.

In Restaurants dürfen dann mehr als vier Gäste an einem Tisch Platz nehmen. Am 24. Juni will die Regierung entscheiden, wann wieder Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Personen zugelassen werden. Großveranstaltungen sind bis mindestens Ende August verboten. Den Unternehmen wird derzeit weiterhin empfohlen, wo möglich ihre Beschäftigten im Home-Office arbeiten zu lassen. Damit sollen etwa überfüllte öffentliche Verkehrsmittel vermieden werden. In der Schweiz gibt es keine Maskenpflicht, aber in den Bussen und Bahnen wird weiterhin dringend das Tragen von Hygienemasken empfohlen, falls der Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann. Das gilt besonders während der Stoßzeiten.

Weiterhin wird von Reisen nach Italien abgeraten

Die Grenzkontrollen zu Deutschland, Österreich und Frankreich sollen ab 15. Juni fallen. Es wird aber weiterhin von Reisen nach Italien abgeraten. Die Schweiz lässt auch ihre Grenze zu dem Land vorerst geschlossen, wie Justizministerin Karin Keller-Sutter erklärte. Rom hatte jedoch die einseitige Grenzöffnung ab 3. Juni angekündigt. Keller-Sutter zufolge habe sich die Schweiz um ein koordiniertes Vorgehen bemüht. Spätestens am 6. Juli soll auch die Reisefreiheit in andere Schengenstaaten, darunter dann auch Italien, wieder hergestellt werden.

Die bestätigten Corona-Neuinfektionen waren nach ihrem Höhepunkt mit mehr als 1.500 Ansteckungen pro Tag im März auf zuletzt gut ein Dutzend zurückgegangen. Am Mittwoch war sie um 15 auf 30.776 gestiegen, während die Zahl der Todesopfer 1.649 erreichte.

Die mit Notstandsrecht verbundene "außerordentliche Lage" soll am 19. Juni enden. Sie war am 16. März ausgerufen worden, wodurch auch die Befugnisse der einzelnen Kantone beschnitten wurden.

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