Europa

Wegen "nationaler Sicherheitsbedrohungen": EU-Polizeibehörden erhalten Anti-Drohnen-Waffen

Das Geschäft mit Drohnen jeder Art wächst nach wie vor. Was demnach die Sicherheit erhöhen soll, fördert gleichzeitig die Gefahr des Missbrauchs der entsprechenden Technologie. Dieser Gefahr wollen sich demnach nun die EU-Polizeibehörden stellen. Unternehmen wie DroneShield profitieren.
Wegen "nationaler Sicherheitsbedrohungen": EU-Polizeibehörden erhalten Anti-Drohnen-Waffen© Charles Platiau

"Das Verbrechen ist immer einen Schritt voraus", heißt es. Zur vermeintlichen internationalen Verbrechensbekämpfung setzen immer mehr Staaten auf den Einsatz moderner Drohnen. Da jede Technologie jedoch auch von mutmaßlichen "Terroristen" und "Verbrechern" missbraucht werden kann, erhöht sich die Gefahr, der es zu begegnen gilt, erneut. Ein in sich geschlossener – und höchst lukrativer – Kreis.

Insbesondere Polizeibehörden hinken dem technischen Fortschritt allzu oft hinterher. Zumindest was die erwähnte Drohnentechnologie anbelangt, soll sich dies jedoch nun ändern – im Namen der "nationalen Sicherheit".

Nun sollen EU-weit Polizeibehörden mit in Australien hergestellten Anti-Drohnen-Waffen ausgerüstet werden, um demnach "zur Beseitigung nationaler Sicherheitsbedrohungen beizutragen". Wie das australische Unternehmen DroneShield Limited vergangene Woche mitteilte, wird im Rahmen eines Rahmenvertrags zwischen dem Unternehmen und der EU die DroneGun Tactical "bei einer Reihe von Polizeieinheiten in der gesamten Europäischen Union eingeführt".

DroneShield Ltd freut sich, mitzuteilen, dass nach einer Ausschreibung, sein DroneGun TacticalTM Produkt als die bevorzugte Lösung von den Polizeikräften der Europäischen Union ausgewählt wurde", erklärte das Unternehmen.

DroneShield-Geschäftsführer Oleg Vornik erklärte, dass die Vereinbarung mit der belgischen Polizei getroffen wurde, die demzufolge "als Teil des gemeinsamen EU-Beschaffungsprogramms im Namen aller nationalen Polizeibehörden der EU eine Ausschreibung (...) durchgeführt hat". Schulung, Vertrieb und Wartung sollen demzufolge von DroneShields Partner in der Benelux-Region, ForcePro BV, durchgeführt werden.

Auch darüber hinaus zeigte sich Vornik hoch erfreut:

Dies ist in mehrfacher Hinsicht ein aufregender Erfolg. Dies ist der weltweit erste Rahmenvertrag für Drohnenabwehrsysteme durch einen Regierungskunden. Zusätzlich erwarten wir, dass er einen Standard für die Beschaffung von DroneGun Tactical durch andere Regierungskunden in der EU und weltweit setzt und dazu beiträgt, zusätzliche Anschaffungen zu beschleunigen (...).

Der Unternehmer ergänzte:

Wichtig ist, dass der Gewinn der Ausschreibung durch DroneShield zeigt, dass Sicherheit weltweit ein Spitzenthema der Regierungen ist und dass die globalen Beschaffungsprozesse nach einer kurzen Unterbrechung aufgrund der COVID-Krise wieder aufgenommen wurden.

Europol reagierte demnach bislang nicht auf die Frage, ob es am Abkommen mit dem australischen Unternehmen beteiligt war. Bei dem Abkommen mit der belgischen Regierung im Rahmen der EU-Ausschreibung handelt es sich demzufolge um das "weltweit erste Rahmenabkommen für die Einführung von Anti-Drohnen-Ausrüstung durch einen Regierungskunden".

Nach Angaben des Drohnenunternehmens beinhalte der Rahmenvertrag keine Mindestabnahmemengen für die Waffe. Man hoffe allerdings, dass der Vertrag "in Zukunft zu weiteren Geschäften mit den EU-Polizeikräften für andere Produkte, einschließlich des tragbaren Drohnen-Detektionsgeräts RfPatrol des Unternehmens, führen könnte".

Die DroneGun Tactical basiert auf einem gewehrähnlichen Design. Um ihrer Funktion gerecht zu werden, sendet die DroneGun Signale über eine Hochleistungsantenne, die wiederum die digitalen Befehle des jeweiligen Drohnenkontrollers stört und anschließend deaktiviert. Die Mehrzahl der durch diese Technologie angegriffenen Drohnen wird dadurch dazu gezwungen, den Flug abzubrechen und zu landen.

DroneGun Tactical unterbricht die Funktion von Drohnen und Fernbedienungen im Umkreis von ein bis zwei Kilometern", heißt es dazu.

Die DroneGun hat eine Länge von 143 Zentimeter, ist 20 Zentimeter breit und wiegt gut 7,3 Kilogramm. Die Anti-Drohnen-Waffe hat eine effektive Reichweite von ein bis zwei Kilometern und eine Betriebsdauer von zwei Stunden mit zwei wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien.

Im Juli 2020 sollen in der EU neue Regeln in Kraft treten, die darauf abzielen, einen einheitlichen Drohnenmarkt in Europa zu schaffen. Im April legte die Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA) der Europäischen Kommission eine Stellungnahme über den Einsatz und die Kontrolle von Drohnen in EU-Städten vor und forderte Regularien für den "unbemannten Luftraum", um demnach entsprechende Risiken in der Luft und am Boden zu minimieren.

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