Europa

Maske, Abstand, offene Türen: Schweizer Sexgewerbe soll unter bizarren Einschränkungen wieder öffnen

Sexarbeitende sollen in der Schweiz im Juni ihre Arbeit wieder aufnehmen dürfen. Obwohl die soziale Distanz in der Erotikbranche kaum eingehalten werden kann, legen Fachstellen bestimmte Richtlinien vor. Unter anderem sollen nicht mehr alle Sexstellungen erlaubt sein.
Maske, Abstand, offene Türen: Schweizer Sexgewerbe soll unter bizarren Einschränkungen wieder öffnenQuelle: AFP © OSCAR DEL POZO

Mit zahlreichen Einschränkungen sollen Sexarbeitende in der Schweiz im Juni ihre Arbeit wieder aufnehmen dürfen. Prokore, der Schweizer Zusammenschluss von Beratungsstellen für Sexarbeitende, legte konkrete Schutzmaßnahmen bei allen sexuellen Dienstleistungen vor.

So empfiehlt der Verband Sexstellungen, bei denen die Gesichter von Kunde und Sexarbeiter so weit wie möglich voneinander entfernt sind. Außerdem soll ein Mindestabstand von einer Unterarmlänge eingehalten werden, um sicherzustellen, dass die Tröpfchenübertragung so gering wie möglich ist. Gruppensex soll nicht erlaubt sein, ebenso wie "gesichtsnahe Dienstleistungen". Nach jedem Kunden müssen Handtücher, Kleidung und Bettwäsche gewechselt und bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden. Zudem muss jedes Zimmer mindestens 15 Minuten lang gelüftet werden. Sowohl Kunden als auch Mitarbeiter sollen sich nach Möglichkeit vor und nach dem Akt duschen. Außerdem wird das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung bei allen Dienstleistungen empfohlen.

Kunden müssen darauf hingewiesen werden, dass ihre Kontaktdaten zwecks "Rückverfolgung von Infektionsketten" aufgenommen und vier Wochen lang gespeichert werden. Auch Türen sollen künftig nach Möglichkeit offengelassen werden, um das Anfassen zu vermeiden. Kurios: Laut einer weiteren Vorgabe soll "unnötiger Körperkontakt", beispielsweise das Händeschütteln, vermieden werden.

Das Schutzkonzept für personenbezogene Dienstleistungen im Erotikgewerbe sei in Konsultation mit Sexarbeitenden, Betrieben, Plattformen, Fachstellen und der Aidshilfe Schweiz entwickelt worden, schrieb Prokore in einer Mitteilung am Montag. 

Die Corona-Krise hat auf einige Sexarbeitende drastische Auswirkungen. "Aus einer Gesundheitsperspektive ist es viel gefährlicher, Sexarbeit weiterhin zu verbieten, statt sie zu regulieren und Schutzkonzepte umzusetzen", hieß es in einem von Prokore verfassten Brief an das Schweizer Bundesamt für Gesundheit. Der Verband ist besorgt darüber, dass die Sperrmaßnahmen, die eine derart auf Körperkontakt angewiesene Industrie stillgelegt haben, die Prostitution in den Untergrund treiben und Sexarbeitende anfällig für Missbrauch und Ausbeutung machen könnte.

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