Nach Raketenangriff auf Erbil: Bundeswehr erwägt Abzug aus nordirakischer Stadt
Nach den iranischen Raketenangriffen auf zwei vom US-Militär genutzte Stützpunkte im Irak wächst die Gefahr einer weiteren Eskalation und eines möglichen neuen Krieges im Nahen Osten dramatisch an.
Den irakischen Streitkräften zufolge schlugen 17 iranische Raketen im Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad westlich von Bagdad und fünf in Erbil ein. Im nordirakischen Erbil sind auch Bundeswehrsoldaten stationiert.
In einem Tweet des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr ist die Rede von einer "unbekannten Anzahl an Raketen", die auf Ziele in Erbil abgefeuert wurden. Die deutschen Soldaten hätten "entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen" und seien alle wohlauf. Die Bundesregierung prüft nun nach den iranischen Vergeltungsangriffen einen Teilrückzug der in Erbil stationierten Bundeswehrsoldaten.
Wir haben mit der internationalen Koalition sowieso vereinbart, dass alle Kräfte, die nicht benötigt werden, keinem unnötigen Risiko ausgesetzt werden", sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin.
Deshalb seien bereits die deutschen Soldaten aus dem Militärkomplex Tadschi abgezogen worden. Nun sei man in der Planung auch für "mögliche Teilrückverlegungen" von Soldaten in Erbil.
Dabei gehe es um Kräfte, die sich im Moment nicht an der Ausbildungsmission beteiligen könnten, sagte Kramp-Karrenbauer. Das betreffe nicht nur die Bundeswehr, sondern auch die internationalen Partner. Mit denen stehe man in enger Abstimmung.
In dem nordirakischen Kurdengebiet sind noch mehr als 100 deutsche Soldaten im Einsatz, die laut Verteidigungsministerium bei den nächtlichen Angriffen alle unverletzt blieben. Sie sind Teil der internationalen Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Aus dem Zentralirak hatte die Bundeswehr ihre Soldaten am Montag ausgeflogen.
Die USA hatten am Freitag den iranischen General Qassem Soleimani bei einem Luftangriff in Bagdad getötet. Teheran kündigte Vergeltung an – die mit den Raketenangriffen auf US-Ziele im Irak nun wahr gemacht wurde.
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(rt deutsch/dpa)
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