Nahost

Nach Tod von Baghdadi: Moskau äußert Zweifel an US-Operation und dementiert angebliche Kooperation

Nach Kritik am Abzug des US-Militärs aus Syrien vermeldete US-Präsident Donald Trump umgehend einen Erfolg: IS-Führer al-Baghdadi sei eliminiert worden. Russland äußert allerdings Zweifel an der Operation. Ein Foto von Trump und seinem Kabinett sorgte für Diskussionen im Netz.
Nach Tod von Baghdadi: Moskau äußert Zweifel an US-Operation und dementiert angebliche Kooperation© Ruptly

IS-Führer Abu Bakr al-Baghdadi soll in der nordsyrischen Provinz Idlib getötet worden sein. Zweifel kommen vonseiten des russischen Verteidigungsamts. Generalmajor Igor Konaschenkow bezweifelt, dass das US-Militär den IS-Führer durch seinen Einsatz in den Tod getrieben habe. Es ist nicht das erste Mal, dass der Terrorführer des IS für tot erklärt wurde. 

In Idlib habe es keine US-Luftangriffe gegeben, so Konaschenkow. Aus einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums geht hervor: 

Das russische Verteidigungsministerium verfügt über keine verlässlichen Informationen, dass das US-Militär eine Operation zur erneuten 'Vernichtung' des ehemaligen IS-Anführers Abu Bakr al-Baghadi in einem von der Türkei kontrollierten Teil der Deeskalationszone Idlib durchgeführt hat. 

Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow führte fort: 

Der Anstieg der direkten Teilnehmer und Länder, die sich angeblich an dieser 'Operation' beteiligten, mit jeweils völlig widersprüchlichen Angaben, wirft zahlreiche Fragen und Zweifel an ihrer Realität auf, umso mehr an ihrem Erfolg. 

Auch die Nachricht, dass Russland den Luftraum über dem von ihm kontrollierten Gebiet in Syrien für US-Hubschrauber freigegeben habe, damit diese Jagd auf al-Baghdadi machten, sei ebenfalls falsch: 

Uns ist nichts von einer angeblichen Unterstützung für den Überflug der US-amerikanischen Luftwaffe in den Luftraum der Deeskalationszone von Idlib während dieser Operation bekannt. 

Doch selbst wenn die Nachricht, dass al-Baghdadi getötet wurde korrekt sei, würde dies nichts an der aktuellen Situation in Syrien ändern, so Konaschenkow abschließend.

US-Präsident Donald Trump hatte gestern den Tod al-Baghdadis verkündet. Dieser habe Selbstmord mittels einer Sprengstoffweste begangen, nachdem US-Spezialeinheiten ihn gejagt hätten. Auch al-Baghadis Gefolgsleute seien dabei ums Leben gekommen. Auf vom Weißen Haus Foto veröffentlichten Fotos ist US-Präsident Donald Trump zu sehen, wie er angeblich die Operation gegen al-Baghdadi verfolgt. Mit dabei sind Vizepräsident Mike Pence, Verteidigungsminister Mark Esper und Generalstabschef Mark Milley. 

Der Fotograf von ex Präsident Barack Obama, Pete Souza, behauptete umgehend auf Twitter, das Bild sei nachgestellt worden. Die Operation habe nach offiziellen Angaben um 15:30 Uhr Washingtoner Zeit begonnen, auf dem Bild aber sei vermerkt, die Aufnahme stamme vom späten Nachmittag gegen 17:05 Uhr. Daraufhin wähnten viele Nutzer der sozialen Medien den US-Präsidenten beim Golfspiel, statt mit seinem Kabinett die Eliminierung Osama bin Ladens zu verfolgen. Später widerrief Souza seine Äußerungen allerdings.

Pete Souza veröffentlichte zudem noch ein Foto von 2011, auf dem der ehemalige US-Präsident Barack Obama zu sehen ist, wie er mit seinem Kabinett die mutmaßliche Ermordung von Osama bin Laden verfolgt und nannte dies: "Viel besser. Viel realistischer"

Der IS soll nach bisher unbestätigten Medienberichten angeblich bereits einen neuen Anführer auserkoren haben. Der ehemalige irakische Militäroffizier Abdullah Qardash (Hajji Abdullah al-Afari), der bereits unter Saddam Hussein diente, soll Al-Baghdadis Position übernommen haben. 

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