Nahost

Fliegender Wechsel: Abziehende US-Soldaten begegnen einrückender syrischer Armee

Sinnbild für eine Zeitenwende in Syrien? Auf der Straße ins nordsyrische Kobanê begegneten sich US-Truppen und syrische Soldaten. Die einen zogen ab, die anderen rückten an, um die Stadt vor der türkischen Armee zu schützen. Die Agentur Ruptly filmte die Begegnung.
Fliegender Wechsel: Abziehende US-Soldaten begegnen einrückender syrischer Armee© Screenshot: Ruptly

Eine unwahrscheinliche Begegnung von US-Soldaten und syrischen Truppen wurde in Nordsyrien gefilmt, als sich die US-amerikanischen Fahrzeuge aus der kurdischen Stadt Kobanê zurückzogen, während die Syrer heraneilten, um die Stadt vor der türkischen Militäroffensive zu schützen.

US-amerikanische Truppen und syrische Regierungssoldaten in ein gemeinsames Bild zu bringen, ist trotz der langwierigen und illegalen US-Militärpräsenz im kriegsgeschundenen Syrien eine schwierige Aufgabe. Der zu RT gehörenden Videoagentur Ruptly gelang es dennoch, diese Begegnung der besonderen Art auf der Straße nach Kobanê zu filmen.

Das kurze Video zeigt einen aus mehreren gepanzerten Fahrzeugen bestehenden US-Militärkonvoi beim Verlassen der Stadt. Sie passieren eine syrische Einheit, die auf offenbar weniger schicken Fahrzeugen in Richtung Stadt fährt.

Beide Parteien scheinen in Eile. Eine wie auch immer geartete Reaktion der Soldaten auf die Begegnung ist nicht zu erkennen.

Das US-Militär zieht sich auf Befehl von US-Präsident Donald Trump aus Nordostsyrien zurück. Der Rückzug wurde durch die von der Türkei geführte Militäroperation gegen die kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) beschleunigt. Diese waren zuvor Verbündete der USA im Kampf gegen den IS. 

Die Türkei betrachtet die SDF wegen ihrer Verbindungen zur verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK), die seit Jahrzehnten im Südosten der Türkei für einen kurdischen Staat kämpft, als Terrorgruppe.

Doch der illegale türkische Einmarsch in Nordsyrien, der auf die Einrichtung einer 30 Kilometer breiten sogenannten Sicherheitszone und die Ansiedlung von dort vertriebener Menschen und islamistischer Rebellen abzielt, stieß bei der syrischen Regierung auf Ablehnung.

Nach einer Abmachung mit den Kurden machte sich die syrische Armee auf den Weg nach Norden, um die Region vor den Türken und ihren syrischen Verbündeten zu schützen.

Russland erklärte am Montag, es habe der Besetzung von Kobanê in Sicherheitsgesprächen mit der Türkei nicht zugestimmt. Das russische Verteidigungsministerium wies Berichte zurück, wonach eine solche Frage jemals aufgeworfen worden sei.

Unterdessen verteidigte US-Präsident Trump am Montag auf Twitter seinen Abzugsbefehl, der im westlichen Mainstream nahezu einhellig verurteilt wurde. Trump schrieb:

Nach dem hundertprozentigen Sieg über das ISIS-Kalifat zog ich unsere Truppen weitgehend aus Syrien ab. Lasst Syrien und Assad die Kurden beschützen und für Ihr eigenes Land gegen die Türkei kämpfen. Ich sagte zu meinen Generälen: 'Warum sollten wir für Syrien und Assad kämpfen und das Land unseres Feindes schützen?' Wer Syrien beim Schutz der Kurden unterstützen will – ich habe kein Problem damit, egal ob es Russland ist, China oder Napoleon Bonaparte. Ich hoffe, die machen das prima, wir sind 7.000 Meilen entfernt!

Kurz darauf verkündete der US-Präsident Sanktionen gegen die Türkei und forderte eine sofortige Waffenruhe. Trump kündigte an, Vizepräsident Mike Pence in die Türkei schicken zu wollen, um zwischen den Parteien zu vermitteln.

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