Türkei warnt vor Krieg: Syrische Armee rückt nach Norden vor
Die syrische Armee setzt (SAA) ihren Vormarsch in Nordsyrien fort. Wie der libanesische Sender Al Mayadeen berichtet, betrat die Armee am Montag Taqba. Die Stadt liegt in der Provinz Rakka und wurde bisher von kurdischen Milizen kontrolliert. Auch in Ain Issa ist die Armee mittlerweile eingerückt. Von dort soll sich die Armee weiter in Richtung Norden bewegen.
North-Press reporter: A new batch of Syrian government forces has entered Manbij, through al-Tayeha crossing, between areas of their control and ones controlled by Manbij Military Council, amid preparations by similar forces to continue deployment on the contact lines.
— Wladimir (@vvanwilgenburg) 14. Oktober 2019
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Kurds were pushed between a rock & a hard place by #Turkey & U.S which paved way for potential massacre, no option but to do a deal with #Damascus & #Russiahttps://t.co/VK0RERjOnW
— Danny Makki (@Dannymakkisyria) October 13, 2019
Der syrische Vormarsch ist die Konsequenz einer Vereinbarung zwischen der syrischen Regierung und den kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF). Die Vereinbarung sah die Verlegung syrischer Truppen an die Grenze mit der Türkei und die Öffnung der SDF-Kontrollpunkte vor. Die SDF hatte dem vor wenigen Tagen begonnenen türkischen Einmarsch in Nordsyrien bislang wenig entgegenzusetzen.
Die Türken zeigten sich vom Vorrücken der syrischen Armee in deren eigenem Land wenig erfreut. Yasin Aktay, ein Berater des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, erklärte gegenüber Sputnik Arabic:
Wenn die syrische Armee versucht, in den Nordosten von Syrien einzudringen, wird die Türkei Widerstand leisten. Es könnte zu einem Konflikt zwischen den beiden Armeen kommen.
#Erdogan's adviser Yasin Aktay spoke to the Russian news agency Sputnik Arabic: "If the Syrian Army tries to enter the northeast of #Syria, #Turkey will resist. It may come to a conflict between the two armies."
— Ali Özkök (@Ozkok_A) October 13, 2019
Bislang ist es noch zu keinen Zusammenstößen zwischen türkischen und syrischen Truppen gekommen. Russland, das beim Zustandekommen der Vereinbarung zwischen Damaskus und den SDF beteiligt war, wird bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen beiden Streitkräften zu verhindern versuchen. Erst vor wenigen Tagen hatte Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Interview erklärt, dass die territoriale Integrität Syriens vollständig wiederhergestellt werden müsse.
PUTIN: ¨Syria must be free from other states military presence and the and territorial integrity the Syrian Arab Republic must be completely restored. ¨#Syria#Kurds#Turkey#OperationSpringPeacepic.twitter.com/xhYxAM38hN
— ivan (@ivan8848) October 12, 2019
US-Verteidigungsminister Mark Esper erklärte am Sonntag, die USA planen, etwa 1.000 ihrer Soldaten aus Nordsyrien abzuziehen. Im Sender CBS sagte er:
Wir haben amerikanische Streitkräfte, die wahrscheinlich zwischen zwei gegnerischen Armeen gefangen sind, und das ist eine sehr unhaltbare Situation. Sie können nicht verhindern, dass 15.000 Türken weiter in Richtung Süden ziehen.
Die US-Soldaten sollen mittlerweile Posten in den nordsyrischen Städten Kobane und Ain Issa geräumt haben. Es kursieren auch Meldungen, nach denen die französischen Truppen Syrien bereits verlassen haben. Nach anderen Berichten wird ihr Abzug vorbereitet.
In Ain Issa soll es nach türkischem Artilleriebeschuss zu einem Massenausbruch von Häftlingen gekommen sein. Diese wurden dort wegen ihrer Verbindungen zum "Islamischen Staat" (IS) gefangen gehalten. Der Ausbruch verstärkt Befürchtungen, dass die türkische Offensive zu einem Wiedererstarken der Terrormiliz in der Region führen könnte.
Hatim Abu Shaqra is the Palestinian commander of the 123 Battalion of Ahrar al-Sharqiya Islamic terrorist group. He was key member of #Syria's #AlQaeda & has close ties with #Erdogan family. Here, he can be seen together with executed bodyguards of #Hervin_Khalaf near #Hasakah! pic.twitter.com/hxsrdTg9An
— Babak Taghvaee (@BabakTaghvaee) October 12, 2019
Unterdessen werden die die Türken begleitenden Milizen beschuldigt, am Wochenende kurdische Zivilisten ermordet zu haben. Nach einem Bericht der SDF befand sich unter den Opfern die kurdische Politikerin und Frauenrechtlerin Havrin Khalaf. Die sogenannte "Freie Syrische Armee (FSA)" gilt als Hauptverbündete der Türken in Nordsyrien. Vor Jahren wurden die FSA-Kämpfer im Westen noch als "moderat" gepriesen; mittlerweile setzt sich auch hier die Einsicht durch, dass sich in der FSA zahlreiche Dschihadisten befinden.
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