Proteste im Irak: Regierung versucht es mit Maßnahmenpaket – Auswärtiges Amt zeigt sich besorgt
Die irakische Regierung versucht, die wütenden Massen im Land durch Maßnahmen zu besänftigen. Ein 17-Punkte-Plan soll das soziale Leben der Menschen verbessern. Auf der Liste stehen unter anderem mehr Ausbildungsprogramme, sozialer Wohnungsbau sowie Kredite für junge Menschen. 40 Prozent der Iraker sind arbeitslos, 32 Prozent gelten als arm.
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Den Demonstranten gehen diese Vorhaben jedoch nicht weit genug. Für sie hat das parlamentarische System ihrer Heimat seit 16 Jahren versagt.
Das Auswärtige Amt zeigte sich auf Twitter angesichts der Berichte über Todesopfer durch Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften bestürzt und sorgt sich um die Stabilität in der Region:
Sehen Berichte über mehr als 100 Tote und viele 1000 Verletzte nach gewaltsamen Zusammenstößen in #Irak mit Bestürzung und tiefer Sorge. Stabilisierung Iraks nach Ende der IS-Terrorherrschaft zentral für Region. Bisherige Erfolge der letzten Monate dürfen nicht gefährdet werden.
— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) October 7, 2019
Die getöteten Demonstranten kamen durch Schüsse ums Leben. Die irakische Regierung spricht von nicht identifizierten Scharfschützen, die auf die Demonstranten abzielten.
Der irakische Ministerpräsident Abdel Mahdi zeigt sich gesprächsbereit:
Sollten sich die Anführer dieser Demonstrationen bereiterklären, mich in Frieden zu empfangen, dann werde ich ungeschützt zu ihnen gehen; wir werden das arrangieren. Das mag ein Weg sein, um eine Beruhigung zu erreichen. Wir wollen keine Barrieren zwischen uns und den Menschen haben.
Im Nachbarland Iran wähnt das geistliche und politische Oberhaupt der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei, "Feinde" hinter den Protesten, die versuchten, einen Keil zwischen Teheran und Bagdad zu treiben. Besonders in der Hauptstadt Bagdad und im Süden des Irak wird protestiert. Es handelt sich um die schwersten Unruhen seit dem Jahr 2017.
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