Nahost

Teheran: Beschlagnahmter britischer Öltanker war in Unfall mit Fischerboot involviert

Ein iranischer Beamter hat erklärt, dass der britische Öltanker, den iranische Streitkräfte gestern im Persischen Golf festgehalten haben, in einem Unfall mit einem iranischen Fischerboot involviert gewesen sein soll. Die Besatzung befinde sich noch auf dem Schiff.
Teheran: Beschlagnahmter britischer Öltanker war in Unfall mit Fischerboot involviertQuelle: www.globallookpress.com © Ahmad Halabisaz/Xinhua

Die iranischen Revolutionswächter hatte das unter britischer Flagge fahrende Schiff Stena Impero am Freitagabend beschlagnahmt. Die iranischen Streitkräfte hätten interveniert, weil das Schiff "in einen Unfall mit einem iranischen Fischerboot verwickelt wurde" und nicht auf seinen "Notruf" reagierte, erklärte der Direktor für Häfen und maritime Angelegenheiten der südlichen iranischen Provinz Hormozgan. Der Tanker wurde in die Hafenstadt Bandar Abbas gebracht. Die Besatzung sei noch an Bord.

Die Revolutionswächter erklärten, dass das Schiff beschlagnahmt wurde, "weil es die internationalen Seeregeln nicht eingehalten hat". Militärische Quellen berichteten iranischen Medien, dass das Schiff "seinen (Radar-)Tracker ausgeschaltet" habe und mehrere Warnungen ignorierte, bevor es beschlagnahmt wurde. Der iranische Sender Press TV berichtete zudem, dass Öl aus dem Tanker in den Persischen Golf lief.

Der britische Außenminister Jeremy Hunt hat die Beschlagnahmung des Schiffes als "inakzeptabel" kritisiert und eine "robuste" Antwort versprochen. Die USA protestierten wegen des Vorfalls ebenfalls gegen den Iran und forderten, dass das Schiff und seine Besatzung "sofort" freigelassen werden. Auch die deutsche Regierung kritisierte den iranischen Schritt und forderte die Freilassung des Schiffes und der Besatzung.

Das Schiff befindet sich im Besitz des schwedischen Transportunternehmens Stena Bulk und wird von ihm betrieben. Die Besatzung besteht aus 18 Indern, der Rest kommt aus Russland, Lettland und den Philippinen. Das Unternehmen erklärte, dass das Schiff sich während seiner Reise "in voller Übereinstimmung mit allen Navigations- und internationalen Vorschriften" verhalten habe.

Es gab auch Berichte, dass ein zweites Schiff in britischem Besitz am Freitag von bewaffnetem Personal im Persischen Golf angehalten, aber am selben Tag wieder entlassen wurde und seine Reise fortsetzte konnte. Teheran bestätigte nicht, dass seine Streitkräfte das Schiff abfingen.

Während die Situation aus dem Ruder zu laufen droht, beauftragte US-Präsident Donald Trump den republikanischen Senator Rand Paul, die Aufnahme von Gesprächen mit dem Iran auszuloten. Der Senator habe seine Hilfe angeboten, erklärte Trump. Erst vor Kurzem hatte der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif angeboten, schärfere Kontrollen des iranischen Atomenergieprogramms im Austausch für eine Lockerung der US-Sanktionen früher zuzulassen, als bisher vorgesehen war.

Die Spannungen zwischen dem Iran und den NATO-Staaten haben sich in den letzten Monaten weiter verschärft. Die USA beschuldigten Teheran, im Mai und Juni mehrere ausländische Öltanker vor der Küste Omans angegriffen zu haben, was der Iran bestreitet.

Der neue Zwischenfall am Golf belastete die Börsen und trieb den Ölpreis nach oben. Die betroffene Meerenge im Golf von Oman ist eine der wichtigsten Seestraßen der Welt. Fast ein Drittel des globalen Ölexports wird durch die Meerenge verschifft. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent legte zuletzt um 1,14 US-Dollar auf 63,07 Dollar zu.

Am 4. Juli beschlagnahmten britische Streitkräfte den unter panamaischer Flagge fahrenden und im Besitz Singapurs befindlichen Öltanker Grace 1, der im Verdacht stehen soll, Öl nach Syrien zu transportieren, was gegen die EU-Sanktionen verstößen würde. Teheran erklärte, das Schiff sei iranisch, und kritisierte die Beschlagnahmung als "Piraterie". Iranische Beamte dementierten, dass der Tanker auf dem Weg nach Syrien war.

Trump hatte im Mai 2018 das Atomabkommen mit dem Iran einseitig aufgekündigt und danach harte Wirtschaftssanktionen gegen die Islamische Republik verhängt, die das Land von den Finanz- und Ölmärkten abschneiden sollen. Die USA und der Iran unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.