Nahost

Verstörend: USA versuchten, einen iranischen Abschuss zu provozieren

Zum 31. Jahrestag des Abschusses eines iranischen Passagierflugzeugs mit fast 300 Todesopfern, provozierten die USA erneut einen Abschuss eines Spionageflugzeugs, welches in den iranischen Luftraum eindrang und dabei sogar den Transpondercode änderte.
Verstörend: USA versuchten, einen iranischen Abschuss zu provozierenQuelle: Reuters © Romeo Ranoco

Nur einen Tag vor den Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten von Amerika am 4. Juli hätte es zu einem erneuten Abschuss eines US-Flugzeugs durch den Iran kommen können. Nur wäre es diesmal keine unbemannte Drohne gewesen, sondern ein bemanntes Spionageflugzeug vom Typ RC-135 River Joint von Boeing.

Just zum 31. Jahrestag des Abschusses von Flug 655 der Iran Air am 3. Juli 1988 durch den US-Lenkwaffenkreuzer USS Vincennes über dem Persischen Golf und nur 13 Tage nach dem Abschuss einer RQ-4-Global-Hawk-Drohne drang das Spionageflugzeug über den Inseln Abu Musa und Sirri in iranischen Luftraum ein. Insbesondere Abu Musa ist für den Iran von immenser strategischer Bedeutung, weil sie mitten in der Mündung zur Straße von Hormus liegt. Dementsprechend wurde die kleine Insel zu einem militärischen Stützpunkt der Revolutionsgarden mit verschiedenen See- und Luftabwehrsystemen ausgebaut.

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Wie man auf der Karte von flightradar24 erkennen kann, flog das US-Spionageflugzeug aus westlicher Richtung kommend bis Abu Musa, machte dort eine 180-Grad-Drehung und flog auf demselben Weg wieder zurück.

Damit drang das Flugzeug eindeutig in iranischen Luftraum ein, wie die Karte bestätigt, die der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif nach dem Abschuss der Drohne veröffentlichte.

Doch damit nicht genug: Die US Air Force soll bei dem Überflug des iranischen Luftraums nicht etwa den Transpondercode der USA, sondern den des Iran benutzt haben! Damit gab sich das Spionageflugzeug als iranisches Flugzeug aus, was eine verstörende Praktik der USA darstellt. Wie der kanadische Analyst Steffan Watkins schreibt, machen die USA das auch bei ihren Spionageflügen vor der venezolanischen Küste. Damit riskieren die US-Amerikaner nicht nur das Leben der eigenen Crew, sondern möglicherweise auch jenes der Insassen von Passagierflugzeugen, die mit entsprechenden Transpondercodes fliegen und die man dann aufgrund der Vorkommnisse trotzdem für eine Gefahr halten könnte.

Hinzu kommt, dass es sich gerade in dem iranischen Kontext um eine bewusste Provokation handelte, um am Jahrestag des Abschusses der Iran Air eine Reaktion der Iraner hervorzurufen, wohl wissend, dass dieses Unglück dort nach wie vor eine offene Wunde ist. Ein iranischer Abschuss des Spionageflugzeugs hätte für all jene Kriegsbefürworter in Washington einen perfekten Grund geliefert, um endlich den beinahe schon herbeigesehnten Krieg gegen den Iran zu beginnen.

Angesichts der Tatsache, dass es nur einen Tag vor dem 4. Juli geschehen ist, dem Unabhängigkeitstag der USA, an dem der Patriotismus das ganze Land erfasst, wäre John Bolton und Co. die Unterstützung der breiten Öffentlichkeit gewiss gewesen. Umso wichtiger, dass der Iran den von Washington ausgelegten Köder nicht geschluckt hat.

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