Nahost

Syrien öffnet sich wieder der Region: Grenzübergang zu Jordanien heute eröffnet

Der Grenzübergang zwischen Jordanien und Syrien wurde am Montag nach seiner über dreijährigen Schließung offiziell wieder für Zivilisten und den Handel geöffnet. Auch der Libanon will von der neuen Vernetzung profitieren.
Syrien öffnet sich wieder der Region: Grenzübergang zu Jordanien heute eröffnetQuelle: AFP

Der Grenzübergang Nassib eröffnete am Montagmorgen, teilte ein Grenzbeamter auf der jordanischen Seite in Dschaber der Nachrichtenagentur Reuters mit.

Die jordanische staatliche Nachrichtenagentur Petra berichtete, dass Jordanien und Syrien vereinbarten, die Grenze für alle zu öffnen. Aus einer früheren Erklärung geht hervor, dass normaler Verkehr erst zu einem späteren Zeitpunkt erlaubt sein würde.

Auch "ein jordanischer Staatsbürger kann mit dem eigenen Auto oder als regelmäßiger Passagier nach Syrien abreisen. Jordanische Fracht darf gemäß dem jordanisch-syrischen Abkommen auch nach Syrien abfliegen", sagte Petra am Montag mit Blick auf die Absichten der jordanischen Regierung, den Handel mit Damaskus wieder anzukurbeln.

Laut offizieller jordanischer Seite müssen Syrer, die künftig in Jordanien einreisen, zuerst eine Sicherheitsfreigabe von den jordanischen Behörden erhalten.

"Wir sind voll und ganz bereit, Passagiere und Güter zu empfangen", kommentierte Imad Riyalat, der Leiter des Dschaber-Übergangs, gegenüber Reuters. "Wir gehen davon aus, dass der Verkehr zu Beginn langsam sein wird, aber in den nächsten Tagen erwarten wir eine Zunahme der Zahlen."

Die syrische Regierung nahm das Gebiet um den Grenzübergang Nassib zu Jordanien im Juli während einer von Russland unterstützten Offensive ein. Kooperierende Rebellen-Formationen wurden zu einem Aussöhnungsprozess eingeladen.

Mit der Schließung des syrischen Nassib-Übergangs im Jahr 2015 wurde eine entscheidende Transitroute für Hunderte von Lastkraftwagen pro Tag geschlossen. Durch Nassib flossen lange Zeit der Handel zwischen der Türkei und dem Golf sowie zwischen dem Libanon und dem Golf. Mehrere Milliarden US-Dollar an Güter wurden am Grenzübergang jährlich überschlagen.

Bis zur Wiedereröffnung von Nassib hatte Syrien lediglich funktionierende Grenzübergänge in den Libanon. Die Öffnung der Grenze nach Jordanien wird auch für den Libanon von Bedeutung sein, der, wenn es um die Schaffung von Landverbindungen geht, auf Syrien angewiesen ist. Nach Israel, dem einzigen anderen Nachbarland von Libanon, existieren keine libanesischen Grenzübergänge.

Im Juli sagte der libanesische Wirtschaftsminister Raed Khoury, es sei wichtig, dass die libanesischen Exporteure wieder in der Lage seien, Produkte über Land durch Syrien in die weitere Region zu schicken.

Libanesische Exporte fielen um 35 Prozent, nachdem der syrische Konflikt begonnen hat, sagte Khoury.

In einer Erklärung am Montag sagte der libanesische Präsident Michel Aoun, dass die Wiedereröffnung des Grenzübergangs den Transport von Personen und Waren vom Libanon in andere Staaten der Region erleichtern würde. Laut dem libanesischen Präsidenten wird der Schritt "den angeschlagenen Exportsektor des Libanons wiederbeleben und die Kosten für den Export libanesischer Waren in andere arabische Länder senken".

Unterdessen diskutierten die syrischen und irakischen Außenminister über die Beschleunigung der Bemühungen um eine Wiederöffnung der Grenze zwischen ihren Ländern, schrieben syrische Staatsmedien. Der irakische Außenminister Ibrahim al-Dschaafari ist am Sonntag zu einem dreitägigen Besuch in Damaskus angekommen.

Da der syrische Präsident Baschar al-Assad weite Landstriche Syriens zurückerobern konnte, ist der normale Binnenverkehr zwischen den meisten Großstädten wieder aufgenommen worden, was den Waren- und Personenverkehr erleichtert und in den von der Regierung kontrollierten Gebieten einen wirtschaftlichen Aufschwung bewirkt hat.

In der Nähe der syrischen Grenze zum Irak hält eine US-Militärbasis den Hauptverkehrsweg zwischen Damaskus und Bagdad geschlossen, obwohl es bei Albu Kamal weiter östlich einen kleineren Grenzübergang gibt, der derzeit nur für Regierungs- oder Militärverkehr geöffnet ist.

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