Nahost

Chinesische Firma übernimmt israelischen Hafen - US-Militär beschwert sich

Eine chinesische Firma wird bald den Betrieb des Hafens von Haifa leiten. Sicherheitsbedenken und Forderungen werden laut, die Art der chinesischen Investitionen besser zu kontrollieren. Für die Neue Seidenstraße Chinas ist Israel strategisch wichtig.
Chinesische Firma übernimmt israelischen Hafen - US-Militär beschwert sich Quelle: Reuters © Lintao Zhang

Vor dreieinhalb Jahren erhielt die chinesische Firma SIPG den Zuschlag für den Ausbau des Hafens von Haifa. Diese leitet auch den Betrieb des Hafens von Shanghai. Mit dem Ausbau wird 2021 begonnen werden, und SIPG wird den Hafen 25 Jahre lang betreiben. Im israelischen Aschdod baut eine andere chinesische Firma einen neuen Hafen. Die chinesischen Investitionen verursachen zugleich einige Sorgen.

Es wird kritisiert, dass diese ohne die Berücksichtigung der Auswirkungen auf die nationale Sicherheit getroffen wurden. Der Hafen von Haifa grenzt an die Ausfahrtsroute des benachbarten Marinestützpunkts, in welchem die israelischen U-Boote stationiert sind.

Professor Shaul Horev, ehemaliger Leiter der Atomenergiekommission Israels und derzeitiger Direktor des Forschungsinstituts für Maritime Politik und Strategie an der Universität von Haifa, wies auf die Gefahren chinesischer Investitionen hin:

Wenn China Häfen kauft, macht es dies unter dem Deckmantel einer Handelsroute vom Indischen Ozean via dem Sueskanal nach Europa, wie etwa im Falle des Hafens von Piräus in Griechenland. Hat ein wirtschaftlicher Horizont wie dieser Sicherheitsauswirkungen?

Auf der Haifa-Konferenz, die mit dem amerikanischen Hudson Institut durchgeführt worden war, kritisierte Horev die Umorientierung der US-Amerikaner auf das Südchinesische Meer und den Persischen Golf. Die USA werfen China vor, sich umstrittene Inseln anzueignen und diese mit militärischer Infrastruktur zu bebauen. Dieser Fokus gehe zulasten des Nahen Osten. Horev lauschten ehemalige hochrangige Mitarbeiter des Pentagon und des US-Militärs.

Die USA kritisierten, dass Israel die Genehmigung für den Hafenkauf erteilte, denn dieser gehe zulasten der Beziehung Israels mit der "Sechsten Flotte" des US-Militärs. Der Hafen sei danach nicht mehr sicher genug.

Steven Schoenfeld, Gründer des CIO of Blue Star Indexes, einer Firma, die Israel basierte Branchenindizes und börsengeführte Geldanlagen konzentriert, kommentierte:

In den letzten acht bis zehn Jahren gab es einen säkularen Aufwärtstrend bei den chinesischen Investitionen in Israel, aber dieser hat sich beschleunigt.

Mehr zum Thema Drache zu Gast bei Löwen – Warum Chinas Einfluss in Afrika expandiert

Für die Chinesen gebe es viele Gründe für das Interesse an Israel. In Israel seien die chinesischen Investitionen durchaus willkommen, so Schoenfeld. In den Bereichen Verteidigung und Cybersicherheit ist Israel vorsichtig. Für die neue Seidenstraße Chinas ist Israel strategisch wichtig.

In chinesischen Foshan präsentierten sich in diesem Jahr auf einer Messe "Start-Up Nation" israelische Firmen, die auf chinesische Gelder hoffen. Die angereisten israelischen Firmen kamen aus den Bereichen künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und autonome Fahrzeuge.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.