Unruhen in Gaza: "Ärzte ohne Grenzen" haben bereits über 500 angeschossene Palästinenser versorgt
Wie die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" heute mitteilte, wurden seit dem 1. April 2018 bereits "mehr als 500 Menschen mit Schussverletzungen medizinisch" in den Kliniken der internationalen Hilfsvereinigung versorgt. Das wären "dreimal so viele Patienten" wie im Jahr 2014, als Israel seine großangelegte Militäroffensive "Protective Edge" im hermetisch abgeriegelten Gazastreifen gestartet hatte.
Nach Angaben der Hilfsorganisation würden die Ärzte der Organisation von außergewöhnlich ernsten und schweren Verletzungen berichten, die nicht nur komplexe Behandlungen erforderlich machten, sondern in einer Vielzahl der Fälle zu langfristigen psychischen Schäden bei den Patienten führten. Für den heutigen Freitag erwarte man einen weiteren Ansturm an Verletzten.
Bisher hatten die Chirurgen von Ärzte ohne Grenzen in den letzten Wochen über ungewöhnlich schwere Wunden an den "unteren Extremitäten" durch Schussverletzungen bei "hauptsächlich jungen Männern, aber auch bei Frauen und Kindern" berichtet. Dabei hätten die Austrittswunden teilweise "die Größe einer Faust".
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Wie Marie-Elisabeth Ingres, Missionsleiterin von Ärzte ohne Grenzen in Palästina, berichtet, habe mehr als die Hälfte der über 500 Patienten "Verletzungen, bei denen die Kugel buchstäblich das Gewerbe zerstört hat, nachdem der Knochen pulverisiert wurde". Diese Patienten würden "sehr komplexe chirurgische Eingriffe benötigen, und die meisten von ihnen werden lebenslange Behinderungen haben", so Ingres weiter. Teilweise seien auch Amputationen nötig, wenn die Patienten nicht mit der entsprechenden Sorgfalt in Gaza oder mit einer Genehmigung außerhalb des Gazastreifens behandelt werden könnten. Außerdem könne es zu Folgeoperationen und langwierigen Behandlungsprozessen kommen.
Da man mit weiteren Verletzten rechnet, hat die internationale Hilfsorganisation zusätzliches Personal rekrutiert. Die Eröffnung einer vierten Klinik in Gaza ist geplant. Als Reaktion auf die Krise arbeiten die Chirurgen und Anästhesisten von Ärzte ohne Grenzen auch Seite an Seite mit palästinensischem Personal in den öffentlichen Krankenhäusern Al-Shifa und Al-Aqsa.
Bei den Protesten unter dem Titel "Marsch der Rückkehr" zündeten junge Palästinenser nahe der Grenze unter anderem Autoreifen an und bereiteten mit politischen Botschaften versehene Kracher vor, um sie auf israelisches Territorium zu werfen, wie die Tagesschau berichtet. Seit Beginn der Demonstrationen sollen mehr als 30 Palästinenser durch die israelische Armee gezielt erschossen und über 1.400 verletzt worden sein.
Mit den Demonstrationen will man auf die Vertreibung Hunderttausender Palästinenser seit 1948, die Nakba, aufmerksam machen. Die meisten Palästinenser bestehen auf ein Recht auf Rückkehr ins heutige israelische Staatsgebiet, was von der nationalistischen Regierung in Israel allerdings abgelehnt und bekämpft wird.
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