Türkisch-russische Beziehungen "sind zu stark" - Frankreich kann daran nichts ändern
Macron verteidigte am Sonntag seine Entscheidung, gemeinsam mit den USA und Großbritannien militärische Gewalt gegen Syrien einzusetzen. Der Vorwand für den Angriff am Freitagabend war die Behauptung, dass Damaskus eine Woche zuvor chemische Waffen gegen Zivilisten in Duma, einem Vorort von Damaskus, eingesetzt habe.
Neben Aussagen über den Verbleib von US-Soldaten in Syrien behauptete der französische Präsident unter anderem, die Operation hätte die Türkei und Russland auseinandergetrieben, die in Syrien und in anderen strategischen Fragen inzwischen eng miteinander zusammenarbeiten.
"Mit diesen Luftangriffen haben wir die Russen und die Türken voneinander getrennt. Die Türken verurteilten die chemischen Waffen", führte Macron als Beweis für angebliche Spannungen im Gespräch mit dem Fernsehsender BFM an.
Das französische Staatsoberhaupt berücksichtigte nicht, dass die Türkei, Russland und der Iran an vorderster Front eines Prozesses zur Beendigung des siebenjährigen Krieges in Syrien stehen, der die Einrichtung von mehreren Waffenstillstandszonen beinhaltet. Diese Schritte haben die Verhandlungen zwischen verschiedenen syrischen Kriegsfraktionen gefördert und tragen zu einer umfassenderen Lösung des Konflikts unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen in Genf bei.
Macrons einseitige Behauptung wurde am Montag von hohen Beamten in der Türkei kritisiert, die sich nicht von der französischen Haltung vereinnahmen lassen wollen. Der stellvertretende Premierminister Bekir Bozdağ betonte, dass sich sein Land bei der jüngsten Eskalation in Syrien nicht auf eine Seite ziehen lasse.
"Die Syrien-Politik der Türkei besteht nicht darin, sich auf die Seite eines Landes oder gegen ein Land zu stellen. Es gibt keine Änderung der Politik der Türkei", sagte Bozdağ während seines Arbeitsbesuchs in Katar.
Ähnliche Bemerkungen kamen von Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu, der sagte, die Beziehungen der Türkei zu Russland seien "zu stark", als dass Macron das konstruktive Verhältnis zwischen Ankara und Moskau auseinanderbrechen könnte.
"Der französische Präsident sagte, dass die Türkei und Russland wegen der Luftangriffe voneinander getrennt worden seien. Das ist nicht wahr. Wir haben Meinungsverschiedenheiten, aber unsere Beziehungen zu Russland sind zu stark, als dass der französische Präsident uns voneinander trennen könnte", versicherte er.
Der türkische Außenminister, der den NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Ankara willkommen hieß, sagte weiter, dass Ankara gute Beziehungen zu Moskau nicht als nachteilig für gute Beziehungen zur NATO, Paris oder Washington ansehe. "Ich würde vorschlagen, dass Macron in solchen Fragen ernster wird", fügte Çavuşoğlu kritisch hinzu.
Auch die russische Regierung dementierte, dass sich die russisch-türkischen Beziehungen über Syrien am Scheideweg befänden.
"Die Unterschiede, die Moskau und Ankara in einigen Fragen haben, sind nicht geheim. Aber wir fahren fort, unsere Unterschiede zu diskutieren, und sie beeinflussen in keiner Weise unsere umfassende Zusammenarbeit und gemeinsamen Projekte in der Wirtschaft und anderen Bereichen", erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag.
Die Luftangriffe auf Ziele in Syrien, von denen die USA und ihre Verbündeten behaupteten, sie seien für die Herstellung und den Einsatz chemischer Waffen verwendet worden, wurden ohne ein UN-Mandat durchgeführt und waren damit völkerrechtswidrig. Russland und China, beide Mitglieder des UN-Sicherheitsrates, verurteilten die Operation.
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