Nahost

Getöteter Journalist in Gaza: Zwischen Rap-Kunst und Hamas-Vorwürfen

Ein palästinensischer Rapper hat dem getöteten Journalisten Yasser Murtaja ein Video gewidmet, der Opfer eines Scharfschützen wurde. Die israelische Regierung bezichtigt ihn, Hamas-Mitglied gewesen zu sein und spioniert zu haben. Murtaja hatte ein Stipendium aus den USA.
Getöteter Journalist in Gaza: Zwischen Rap-Kunst und Hamas-VorwürfenQuelle: Reuters

Ein palästinensischer Rapper hat ein Musikvideo veröffentlicht, das an der Frontlinie des "Großen Marsches der Rückkehr" an der Grenze zu Gaza gedreht wurde. Er widmete es einem Journalisten, der von einem israelischen Scharfschützen am Freitag getötet wurde, während er über die Proteste in Gaza berichtete. Er trug eine Weste auf der das Wort "Presse" zu lesen war. 

Ibrahim Ghunaim, besser bekannt als MC Gaza, filmte das Video an dem Ort, an dem seit dem 30. März an der Grenze zu Gaza protestiert wird. "Unser Land hat gerufen, und wir sind diesem Ruf gefolgt. Wir hatten keine Angst, dass die Schüsse der Scharfschützen unsere jungen Männer jagen", singt der Rapper inmitten von brennenden Reifen und dicken Rauchfahnen. "Israel dachte, wenn sie uns töten, würden sie unsere Existenz beenden", fährt er fort. "Wir werden zurückkehren, auch wenn es Jahrzehnte dauert, wir werden zurückkehren."

MC Gaza widmete das Video seinem Freund Yasser Murtaja, einem Journalisten, der durch israelisches Feuer getötet wurde, während er am Freitag über Proteste berichtete. 

Yasser Murtaja hatte erst vor Kurzem ein Stipendium der US-Regierung in Höhe von 11.700 Dollar erhalten. Das Geld floss in die Firma Murtajas, Ain Media im Rahmen eines US-Programmes, welches die Entwicklung des Privatsektors unterstützt. Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman teilte Journalisten am Dienstag mit, dass Murtaja seit dem Jahr 2011 Gelder von der Hamas erhielt und den Rang eines Kapitäns innehatte. Mit Drohnen habe er Informationen über den IDF nahe der Grenze gesammelt. In der Tat verfügte Murtaja über eine Drohne für Videoaufnahmen, welche jedoch nur im Rahmen seiner journalistischen Arbeit genutzt worden sei. Seine Firma machte unter anderem Aufnahmen für BBC und Al-Jazeera. Die US-Regierung gab an, dass bisher keinerlei technische Ausrüstung an den Journalisten ausgehändigt wurde.

Sein Bruder Mutasem zu den Anschuldigungen Liebermans: 

Er verbreitet Lügen, um sich selbst aus der Schlinge zu ziehen. Yasser filmte die Proteste mit einer einfachen Kamera, um zu zeigen, wie friedlich sie sind. 

Die Demonstrationen sollen bis zum 15. Mai fortgesetzt werden. Dieser Tag markiert für die Palästinenser das Ereignis, das sie als einen Massenexodus aus ihrem Land infolge der Gründung Israels betrachten. Auf der Beerdigung Murtajas wurde sein Körper durch die Straßen von Gaza-Stadt getragen, umwickelt mit einer palästinensischen Flagge und der Presse-Weste obenauf. Bewaffnet waren Mitglieder der Hamas nicht, die dem Begräbnis beiwohnten. Dies ist immer dann üblich, wenn einer aus ihren Reihen stirbt. Murtaja starb zwei Tage bevor er seine neue Arbeitsstelle für den Norwegian Refugee Council antreten konnte. 

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