Nahost

Gaza-Proteste: Zwischen Wut, Hoffnung und einer drohenden Umweltkatastrophe

Am Freitagmorgen flammten die Proteste im Gazastreifen wieder auf, Reifen wurden in Brand gesteckt. Die israelische IDF setzt Schusswaffen gegen Demonstranten ein. Ihr Protest richtet sich gegen die Blockade und soll sechs Wochen lang andauern.
Gaza-Proteste: Zwischen Wut, Hoffnung und einer drohenden UmweltkatastropheQuelle: Reuters © Ibraheem Abu Mustafa

Eine Woche zuvor hatten israelische Truppen das Feuer auf palästinensische Demonstranten eröffnet und mindestens 16 von ihnen getötet. Hunderte wurden verletzt. Es war der blutigste Tag seit dem Krieg 2014. Die Situation eskalierte. Unter die friedlichen Demonstranten letzten Freitag mischte sich eine kleine Gruppe Protestler, die an der Grenze des Gazastreifens Steine warfen und Reifen anzündeten. Das israelische Militär antwortete mit scharfem Geschütz und Tränengas. Avigdor Lieberman, israelischer Verteidigungsminister, im öffentlichen Radio: 

Wenn es Provokationen gibt, werden wir auf das Schärfste, wie in der letzten Woche, reagieren." 

Die israelische Regierung begründete ihr Vorgehen damit, dass die Grenze geschützt werden musste. 

Brennende Reifen als Umweltwaffe

Im Gazastreifen werden Gelder gesammelt, um Reifen zu kaufen, die bei den Protesten eine schwarze Rauchsäule bilden sollen. Von den brennenden Reifen erhoffen sich radikale Demonstranten einen Vorteil bei der Erstürmung der Grenze und riskieren eine Umweltkatastrophe. 

In den sozialen Netzwerken wird unter dem Hashtag #Day of the tire zum Sammeln der Reifen aufgerufen. Ziel ist es, 10.000 Reifen in Brand zu stecken. Die Proteste in Gaza werden sechs Wochen andauern. 

Der UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte Israel: 

Ich bitte Israel nachdrücklich, extreme Vorsicht in der Anwendung von Gewalt zu üben, um Opfer zu vermeiden. Zivilisten müssen in der Lage sein, ihr Recht auf Proteste friedlich auszuüben." 

Die IDF sagt, dass alle getöteten Palästinenser gewalttätig waren. Die EU fordert eine unabhängige Untersuchung zu den Vorfällen. Die israelische Menschenrechtsgruppe "B`Tselem" rief die Soldaten zu ungehorsam auf. Sie sollten Schießbefehle auf unbewaffnete Zivilisten verweigern. Auf Facebook verbreitete sich ein Eintrag eines Gaza-Bewohners, Abu Artema, der sich fragte, was passieren werde, wenn Tausende von Gaza-Anwohnern versuchten, friedlich die Grenze zu überschreiten.

Die Organisatoren der Proteste aber modifizierten diesen Plan, ein Grenzübertritt erschien ihnen zu gefährlich. Stattdessen wird unweit der Grenze getanzt, Fußball gespielt und sogar geheiratet. Dem friedlichen Protest mit Unterhaltung schlossen sich auch Hamas-Mitglieder an. Diese hatten sich der Protestbewegung angeschlossen und wollen die Blockade des Gazastreifens durchbrechen. Verwundeten Demonstranten und Hinterbliebenen von allen, die bei dem Protest ihr Leben lassen, eröffnet die Hamas eine finanzielle Entschädigung. Am Freitagmorgen bereits eröffnete der IDF das Feuer auf Demonstranten im nördlichen Gazastreifen, östlich von Jabaliya. Es wird erwartet, dass sich heute 50.000 Palästinenser dem Protest anschließen. Letzten Freitag waren es 35.000. Die israelische Armee fürchtet, dass die Hamas die Proteste zur Eskalation der Gewalt nutzt und einen Angriff auf der israelischen Seite durchführt. 

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